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[FYI] Medikamente per Internet: Weltweite Zunahme



[Ausführlicher Artikel zum Thema]

http://www.berliner-morgenpost.de/inhalt/000808/politik/story169054.html
   ...
   Hauptrisiken der Online-Bestellung liegen in der unbekannten Herkunft
   und Zusammensetzung der bestellten Mittel. Häufig fehlen die
   Originalverpackung sowie die Packungsbeilage. Schachteln sind mit
   einem neuen Etikett versehen. Etwa sieben bis zehn Prozent der
   weltweit gehandelten Mittel gelten als gefälscht.
   ...
   Andererseits ist die Entwicklung des Internet-Handels nicht
   aufzuhalten. Umfragen der Pharmaindustrie ergaben, dass sich jeder
   fünfte Bundesbürger vorstellen könnte, Medikamente über das Netz
   einzukaufen. Und andere Länder machen das vor: In den USA bietet
   beispielsweise die Internet-Apotheke «Drugstore.com» 19 000
   verschiedene Produkte an. Diese werden teilweise von Nonnen des
   Klosters St. Martin in South Dakota katalogisiert und sortiert - mit
   Ausnahme von Viagra und Kondomen, für die «zivile» Mitarbeiter
   zuständig sind. Bei «Drugstore.com» erhält der Kunde die gewünschte
   Medizin, wenn er zuvor das Rezept des Arztes per Post zugeschickt hat.
   ...
   Angesichts der unterschiedlichen Rechtslage soll die EU-Gesetzgebung,
   die freie Apothekenwahl innerhalb der EU als europäisches
   Verbraucherrecht ansieht, bis Ende des Jahres durch eine spezielle
   Richtlinie zum elektronischen Handel ergänzt werden, dessen Inhalte in
   nationales Recht umzusetzen sind.
   ...
   Noch erstatten die Kassen keine per Mausklick bestellten Arzneimittel,
   aber sie wären nicht abgeneigt. Die Betriebskrankenkassen (BKK) haben
   bereits eine Zulassung des Internet-Handels verlangt. Sie erwarten
   durch Einsparung von Vertriebskosten eine Senkung der
   Arzneimittel-Ausgaben. Der Vertriebskostenanteil an den
   Arzneimittelausgaben der Kassen beträgt 30 Prozent. Mit einer
   effizienteren Logistik ließen sich hier Kosten sparen: nach
   Berechnungen der BKK jährlich 800 Millionen Mark. Kein Wunder, dass
   die Apotheken um ihr Monopol bangen.  ...


ralf
-- 
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