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Re: "Keine Sonderstellung" fuer Rechtsradikale



[Resend an debate@fitug, da irrtuemlich per PM an Nathalie
gegangen]

On Thu, 07 Sep 2000, Nathalie Merle wrote:

> > >  Wehrdienstverweigerer ? ;-)
> Haben beruflich sicher schlechtere Chancen (natuerlich nicht offiziell...).

Nicht _mehr_. Die zeitliche Beanspruchung durch eine hoehere
militaerische Karriere wird je laenger desto mehr durch Arbeit-
geber als Belastung angesehen (das kann gut und gerne drei bis
fuenf Wochen pro Jahr ausmachen). 

Kriegsdienstverweigernde Javaprogrammierer sind sogar ausser-
ordentlich begehrt *g*.
 

>>>>>  und die zivile "Rangordnung" mehr
>>>>>  oder weniger von einer militaerischen gespiegelt wird, also der
>>>>>  Generaldirektopr ist auch General..
>>>> Yop.

Jein. Die alten Seilschaften (Studentenverbindung, Militaer,
Politik und Geschaeft), auch als Filz bezeichnet, beginnt sich
aufzuloesen -- einerseits gerade wegen dem allmaehlichen Ein-
zug der Frauen, andererseits auch wegen zunehmend unkonven-
tioneller Biographien. 


>>>> auch an Frauen gewoehnen......:-))
>>>  Z.B. ihre Abstimmplaetze vergroessern..

Entscheidend fuer den Wahlerfolg (nicht nur) der Frauen ist v.a.
die Platzierung auf den Wahllisten (oben/unten). Das eroeffnet
Raenkespielen natuerlich Tuer und Tor.


> [Bundeskanzlerin (Frau Huber-Hotz)]
> [7 Bundesraeten (aehnlich zu unseren Ministern) sind immerhin zwei]

Bundeskanzler(in) ~ Sekretariat des Bundesrates, Sitzungsvor-
bereitung etc.

Bundesrat = "Kollegiales Gremium", das nach aussen im Prinzip
Entscheidungen mit einer Stimme vertritt (und trotzdem in der
Entscheidfindung unterschiedliche Positionen vertritt). Erste
Frau in dem Gremium war 1987, IIRC.

 
>>> Gabs da nicht mal ganz merkwuerdige Argumente gegen das
> Frauenstimmrecht?
> Ja, leider von Frauen selber. Sie fanden, dass sie gar nicht das selbe
> Wahlrecht wie Maenner benoetigen...:-((

Im Kanton Appenzell-Innerrhoden wurde als Argument angefuehrt, 
dass an der Landsgemeinde (Vollversammlung der Burger(sic!) auf
einem Platz, nicht unaehnlich einer Arena) gar nicht Frauen _und_
Maenner Platz haetten. Und sowieso, wer soll sich um die Kinder
kuemmern, wenn Frau und Mann beide dort anwesend sein sollen. 

Das Modell der Landsgemeinde mit physischer Praesenz der Wahl-
und Stimmberechtigten ist im uebrigen einigermassen interes-
sant -- wenn man physisch durch Netz- ersetzt, ergeben sich
gewisse Ansatzpunkte fuer "E-Demokratien" (iihbaah, was fuer
ein haesslicher Ausdruck).


>>> Wann ist das direkte Frauenstimmrecht eingefuehrt worden ? IMHO noch
>> nicht
>>> so sehr lange her.
> Meines Wissens nach, wurde es 1971 im letzten Kanton eingefuehrt.

1971 wurde das Frauenstimm- und -wahlrecht auf eidgenoessischer
Ebene eingefuehrt. Einige Kantone (z.B. Canton et Republique de
Geneve) waren frueher (logischerweise nur fuer kantonale An-
gelegenheiten), andere (z.B. der oben erwaehnte AI erst 1986[?]
auf Druck des Bundesgerichtes) spaeter. 

Der selbe Mechanismus beginnt sich in der Frage des Auslaender-
stimmrechts abzuzeichnen.

Gruss,
Matthias

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