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Einstellung von PC-ONLiNE



Hallo Herr Kemper,

in Ihrem Leitartikel der PC-Online 1/01 war unter dem Titel "Ziel
erreicht"
sinngemaess zu lesen:

> Die Vogel Burda Communications GmbH ordnet ihr Portfolio neu. Diese
> Entscheidung wurde unter dem Aspekt der strategischen Ziele, die sich das
> Unternehmen gesetzt hat, getroffen.

Zu deutsch: "Die PC Online bringt nicht genügend Gewinn, also weg
damit."
An dieser Haltung ist - rein betriebswirtschaftlich - nichts
auszusetzen.
Sehr wohl Anlass zu einem Kommentar bietet jedoch Ihre windelweiche
Begruendung:

> ... mit ueber 20 Millionen Nutzern hat das Internet die Schwelle zum 
> Massenmedium ueberschritten ...

Und was ist mit den anderen 60 Millionen in Deutschland (Oesterreicher
und
Schweizer kommen partiell noch hinzu). Bei einem Anteil von 25% wuerde
ich 
noch nicht von "Massenmedium" sprechen.

Auf der Webseite heisst es dann:
> Die PC-ONLiNE ist als Titel für den technisch versierten Onliner
> positioniert. "Das Informationsinteresse dieser Zielgruppe", so Beer,
> "orientiert sich mehr und mehr hin zu thematisch breiter strukturierten
> Angeboten. Durch die intensive Weiterentwicklung unserer Medien CHIP und
> Computer easy, gerade auch in die Themenfelder Internet und Online, decken
> wir diese Bedürfnisse der Zielgruppe konsequent ab."

Nein - es ist wohl eher so, dass sich die PC-Online seit dem Relaunch 
(eigentlich schon nach dem Ausscheiden von Herrn Jannot) weg vom
technisch 
orientierten Magazin hin zur in den anderen Medien gepflegten
Beliebigkeit
des Inhaltes entwickelt hat. Um in Ihrer Diktion zu bleiben: Was ich
frueher 
an PC-Online geschaetzt habe, ist mehr und mehr aus dem Heft
verschwunden.
Dafuer gab es seitenweise Linkfriedhoefe in gedruckter Form. Vielleicht 
haette man vor dem Relaunch etwas laenger ueber die Zielgruppe und deren 
Wuensche nachdenken sollen. Vielleicht fehlte ja nur das interessante
und gut aufgemachte Angebot fuer technisch interessierte Leser...

Aber nicht nur das duenne Editorial hat mich geaergert, sondern der
insgesamt
schwache Abgang. Ausser einen Editorial-Spaeltchen nicht ueber das
Dahinscheiden
der Zeitschrift. Und weil es eh' wurst ist, hat man auch gleich die
letzte
CD weggelassen - fuer die ich mit meinem Abo bezahlt habe. War es zu
muehsam
nochmal eine Scheib zu pressen - wo doch gerade Netscape 6 herauskam.

Uebrigens - die angekuendigte Post habe ich noch nicht bekommen. Aber
das
ist ja jetzt auch nicht mehr so eilig. Wegen der paar Mark Abogebuehren,
die
der Verlag noch hat (und fuer die er noch Leistung bringen muss), wird
wohl 
nicht gleich jemand prozessieren, oder? 

Fazit: Nicht "Ziel erreicht" sondern "In der Kurve rausgeflogen", duenne 
Ausreden, schwacher Abgang.

> Hans-Günther Beer betont weiter: "Die erklärte Zielsetzung des Hauses ist
> Expansion. Dies gilt sowohl für neue Titel - hier sind Neuentwicklungen
> für 2001 geplant - wie für den Ausbau der Geschäftsfelder. Von daher wird
> auch der Großteil der Mitarbeiter der PC-ONLiNE im Unternehmen bleiben."

Ein Großteil, aber nicht alle. Hoffentlich fallen diejenigen weich, die
jetzt runterfallen. Neue Titel? Wie waere eine Mischung von "Tomorrow"
und
"Penthaus" - sollte doch gehen? Nein, ich ziehe den Vorschlag zurueck,
sonst
macht das noch jemand bei Vogel-Burda.

Mit freundlichen Gruesse, J. Plate