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Re: [FYI] Erbringt die IFPI illegale Dienste fuer SONY?



> Wie das neuseeländische Magazin weiter berichtet, hat der
> Dachverband der Musikindustrie, die International Federation of
> the Phonographic Industry (IFPI) - offenbar im Auftrag Sonys -
> einen so genannten "Media Tracker" eingesetzt, der die
> Datenübertragung zwischen einzelnen Nutzern kontrollierte.

Ich würde beinahe vermuten wollen, daß die Dienste - wenn überhaupt
- dann unter Datenschutzgesichtspunkten problematisch sind.

Man stelle sich etwa vor, daß eine Reihe von speziellen
Napster-Clients, gut im Netz verteilt, regelmäßig nach einer Reihe
neuer Titel suchen.  Man stelle sich weiter vor, daß diese Clients
die Verfügbarkeit dieser Titel, die Dateinamen, möglicherweise
Prüfsummen und Dateilängen, sowie schließlich die Erreichbarkeit von
Napster-Nutzern in einer zentralen Datenbank ablegen.  Hat man auf
diesem Weg erst einmal einige besonders aktive Nutzer gefunden, kann
man diese auf dem Weg über die Napster-Server genauer überprüfen und
z.B. beim nächsten Mal Login-Zeiten eines vermutlichen Downloaders
mit denen möglicher Download-Quellen korrellieren.  (Nutzer können
anhand der Nicks über mehrere Napster-Sitzungen hinweg identifiziert
werden.)

Es sollte dann relativ einfach möglich sein, den Weg dieser Titel
durch das Napster-Netz zu rekonstruieren - insbesondere, wenn man
die typischen Dateiverkürzungen in Betracht zieht, die sich aus
abgebrochenen Downloads ergeben und u.U. zu charakteristischen und
leicht verfolgbaren Dateilängen führen.

(Man stelle sich im übrigen vor, welche Möglichkeiten IFPI und RIAA
hätten, wenn sie ganz einfach selbst einen OpenNap-Server aufsetzen
würden.  Ups.)

-- 
Thomas Roessler			    <roessler@does-not-exist.org>