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Fw: [FYI] Die E-Republik: Ist da wer?




----- Original Message -----
From: "Johann Bizer" <bizer@jur.uni-frankfurt.de>
To: "Markus Schaaf" <m.schaaf.exp-aug2001@gmx.de>
Cc: <elektronische-demokratie@uni-frankfurt.de>
Sent: Friday, August 17, 2001 5:17 PM
Subject: Re: [FYI] Die E-Republik: Ist da wer?


Sehr  geehrter Herr Schaaf,

vielen Dank für die Übermittlung Ihrer Kritik.

At 15:31 17.08.01 +0200, Markus Schaaf wrote:
> > SPIEGEL ONLINE - 16. August 2001, 19:07
> > URL: http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,150406,00.html
> >
> > Der Staat will ins Netz: Wählen soll man per Internet und
> > sogar bei Gesetzentwürfen virtuell mitdiskutieren. Doch die
> > Bürger lässt die neue Nähe vorerst kalt.
>
>nutzen würde) völlig unattraktiv: Allein schon der
>Versuch, mit meinen üblichen Tools auf die Website
>http://www.elektronische-demokratie.de/ zuzugreifen,
>schlug fehl. Ohne einen "gängigen" Browser mit
>Javascript-Unterstützung wird nichteinmal die
>Startseite angezeigt.

Ich habe diese Kritik an den Partner der technischen Plattform weitergeleitet,
verfüge aber selbst über keine Reaktion dazu.


>Bedenkt man, daß es sich um ein offizielles Projekt der
>Bundesregierung handelt

Es ist ein Projekt des Deutschen Bundestages.
(was an Ihrer Kritik nichts ändern wird, aber dennoch einen
nicht unwichtigen Unterschied darstellt)


>Wie wäre es für den
>Anfang mit einer Mailing-Liste oder, falls es gleich
>etwas "Richtiges" sein soll, einem News-Server? Wäre
>wahrscheinlich auch billiger gewesen.

Zunächst das Projekt ist ein Experiment - man will Erfahrungen sammeln.
Sie markieren ohne Zweifel hierzu eine wichtige Kritik.

Zu den Kosten: Die technische Plattform wird von IBM/Lotus kostenfrei zur
Verfügung gestellt -
der Hinweis findet sich in der Rubrik Partner.

Es geht aber weniger um die Technik als die Möglichkeiten einer
thematischen Kommunikation
um Themen des Bundestages unter den Bürgern sowie mit den Abgeordneten.

Allenfalls Profis wie Sie bekommen Sie in die von Ihnen genannten Foren.


>Nötig wäre jedoch selbst das nicht: Niemand hindert den
>interessierten Volksvertreter daran, die etablierten
>Kommunikationskanäle des "Internets" zu benutzen und
>dort evtl. auch offiziell in ihrer Rolle als
>Volkvertreter aufzutreten.

Natürlich - aber warum tun diese es nicht ?

Und warum sie die von Ihnen genannten Kommunikationsmöglichkeiten
auf kleine Expertenkreise begrenzt ?

>Um es auf den Punkt zu bringen: Ihr Angebot wird nicht
>funktionieren, da für Profis das Medium indiskutabel
>ist und der Web-klickende Konsument andererseits nicht
>aktiv über Politik diskutieren möchte.

Sie meinen Nutzerprofis ? Digital Devide lässt grüßen.
Sie haben einen schönen avantgardistischen Anspruch-

Sehen Sie es mal anders herum: Es besteht die Chance mit diesem Forum
den Kreis der Fachleute zum Thema Modernisierung des Informationsrechts auf
jedermann auszuweiten. Davon können die MdB profitieren und die Bürger.
Die Verwirklichung fordert beide Seiten: Die Teilnehmer, weil die
Rezeptionschance steigt, um so stärker man sich auf die Arbeitsweise des
Parlaments einstellt.  Die MdB, weil sie sich mit
einer bestimmten Fachöffentlichkeit auseinandersetzen müssen. Der Moderator
soll hilfsweise als Transporteur/Makler zwischen Forum und MdB funktionieren,


Wir werden es bald genauer wissen.

>Bevor man sich daran macht, technische Lösungen zu
>finden, sollte man die Aufgabenstellung genau
>formulieren. Dazu wäre vielleicht zuallererst die Frage
>zu beantworten, ob man --und wer mit wem worüber--
>überhaupt diskutieren möchte.

Siehe oben.

Mit besten Grüßen
Johann Bizer

Dr. Johann Bizer
E-Mail: bizer@elektronische-demokratie.de

Moderator des Informations- und Kommunikationsangebotes
http://www.elektronische-demokratie.de
des Unterausschusses "Neue Medien" des Deutschen Bundestages .

Das Angebot ist Gegenstand eines von der Universität Frankfurt am Main
unter der wissenschaftlichen Projektleitung von Dr. Johann Bizer
durchgeführten Forschungsprojekts. Untersucht und erprobt werden die
Möglichkeiten,  Bürger und Bürgerinnen an der thematischen Arbeit des
Parlaments zu beteiligen. Thematisch steht die Modernisierung des
Informationsrechts im Mittelpunkt.

Wiss. Assistent am Institut für Öffentliches Recht
Universität Frankfurt am Main
http://www.jura.uni-frankfurt.de/bizer/
Senckenberganlage 31
D-.60054 Frankfurt
069/798 22 777

Mitherausgeber DuD (Datenschutz und Datensicherheit)
http://www.dud.de