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Re: Diesseits und Jenseits



Kristian Koehntopp <kris@koehntopp.de> writes:

> Wiederaufbau, Stärkung einer einheimischen Wirtschaft, Schaffung
> einer lokalen Infrastruktur, dabei Import amerikanischer Werte
> und Kultur, und bei der Mehrheit der verbleibenden Bevölkerung
> den Bedarf nach Gütern im Diesseits wecken. Nur wer hier etwas
> zu verlieren hat, bleibt auch in dieser Welt friedlich.

Die McDonalds-Doktrin (zwei Staaten, die McDonalds-Franchisenehmer
haben, führen nicht Krieg gegeneinander) ist widerlegt worden. Ich
glaube auch nicht mehr wirklich daran, daß klassische Mechanismen wie
freie Wahlen (oder, abstrakter, die Möglichkeit, die Verantwortlichen
ohne Blutvergießen auszutauschen) verhindern, daß ein Staat über Teile
seiner Bevölkerung oder ganz andere Menschen größeres Leid bringt.

Ob die (US-)Amerikanisierung des Planeten zur Stabilisierung beiträgt,
bleibt abzuwarten. In der gegenwärtigen Lage können die USA jedenfalls
ein Land wie Pakistan im Handumdrehen an den Rand eines Bürgerkriegs
bringen, und das mit ziemlich geringem Aufwand. Wenn alles Amerika
wäre, dann ginge das natürlich nicht so leicht, aber selbst die
Vereinigten Staaten selbst sind ja nicht das homogene Gebilde, für das
man sie manchmal hält, und ich fürchte, daß in größerem Maßstab die
Unterschiede eher disparater werden.