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Re: [FYI] Rundfunkgeb?hr ab 2005 auch f?r Computer



On Mon, Oct 15, 2001 at 10:10:03AM +0200, Kai Raven wrote:

> Solche und zukünftige Pläne schafft man nur ab, wenn man die
> Rundfunkgebühr und die Subventionierung der öffentlich-rechtlichen
> Sender abschafft (so und jetzt kommt wieder das Gebrumm von wegen dem
> ach so tollen Bildungs- und Informationsauftrag).

Die Diskussion um eine Abschaffung des dualen Rundfunksystems,
wie es in Deutschland existiert, findet interessanterweise
noch nicht statt. Das zeigt wohl, dass Fernsehen und
Radio immernoch die wichtigsten Medien sind.
Die GEZ-Gebühren leiten sich ja ursprünglich aus der
Beschränktheit der zur Verfügug stehenden Sendefrequenzen
ab. Man ist der Meinung, dass um in diesem begrenzten
Spektrum die informationelle Grundversorgung nur durch
öffentlich-rechtliche Veranstalter gewährleistet werden
kann. Da war sicher mal was wahres dran, es stell aber sich die
Frage, ob das noch so ist... Es gibt schliesslich auch
keine öffentlich-rechtlichen Zeitungen.
Schon bei Ausstrahlung über Satelitten stehen ja deutlich
mehr Übertragungskanäle zur Verfügung als beim klassischen
terrestrischen Rundfunk. Wenn man jetzt damit argumentiert,
dass man Rundfunk ja auch übers Internet empfangen
könne (deswegen ja anscheinend die GEZ-Gebühr für
Computer?), dann kann man darauf eingentlich nur erwidern,
dass das kein Argument für GEZ-Gebühren für "Internet-Empfänger" 
ist, da das Internet bisher auch ohne Regulierung 
ein breites Informations-, Bildungs-, und Meinungsspektrum 
bietet und das Ausstrahlen von klassischen 
Rundfunkprogrammen über das Internet technisch
eh nicht sehr sinnvoll ist. Aber selbst wenn man das
unbedingt tun will, die Beschränkungen des Äthers existieren
dort eben nicht. Für einen TV-Decoder im
Rechner muss man doch wohl eh schon zahlen, da das
ja ein klassischer Empfänger ist, oder nicht?
Aber leider wird die Diskussion nicht auf dieser Ebene
geführt. Vielleicht könnten dadurch die öffentlich-rechtlichen
Sendeanstalten wieder an ihre eigentliche Aufgabe
erinnert werden, die sie vielleicht in manchen Bereichen
immernoch erbringen könnten/müssten...
Interessanterweise findet man auf den Webseiten der GEZ
auch keine richtige Begründung für die Erhebung der
Rundfunkgebühren...

Gruß,
Till

-- 
Till Kinstler                           till@fs.is.uni-sb.de
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