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[FYI] Spanien: Mit Spam gegen Kritisches im Internet
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- Subject: [FYI] Spanien: Mit Spam gegen Kritisches im Internet
- From: "Axel H Horns" <horns@ipjur.com>
- Date: Thu, 31 Jan 2002 21:11:27 +0100
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[Panikmache oder blutiger Ernst?? --AHH]
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Spanien: Mit Spam gegen Kritisches im Internet
Ralf Streck 31.01.2002
Ein neues E-Commerce-Gesetz könnte die Meinungsfreiheit im Internet
stark einschränken
Spanien wird vermutlich morgen einen großen Schritt auf den Weg in
Richtung Abschaffung der Meinungsfreiheit gehen. Die spanische
Regierung will eine der letzen Bastionen der pluralistischen
Mediengesellschaft, die noch nicht unter ihrer direkter Kontrolle
stehen, mit dem sogenannten "Ley de Servicios de la Sociedad de la
informacion y de Comercio Electronica" ( LSSI) schleifen.
[...]
Maestre weist auf wesentliche Bedenken hin, die Internautas und
Demokratiefreunde gegen das Gesetz vorbringen und unterstreicht den
antidemokratischen Charakter des Vorhabens. "Es erlaubt der
Verwaltung eine Webseite zu schließen, ohne dafür eine richterliche
Anweisung zu haben", wenn sich darauf "inkorrekte Inhalte" befänden.
Unter Strafe würden dabei sogar einfache Links gestellt und die
Provider müssten dafür Sorge tragen, entsprechende Seiten in Spanien
nicht zugänglich zu machen. Im Falle der Nichtbeachtung drohen
Strafen bis zu etwa 100.000 Euro. Dabei seien die Kriterien nur
äußerst vage formuliert.
Maestre sieht darin sogar eine Verletzung der Verfassung, weil die
Meinungsfreiheit drastisch eingeschränkt werde. Fragwürdig ist für
ihn deshalb auch die Vorgehensweise der Regierung. Die versucht das
LSSI als einfaches Gesetz einzubringen, doch nach Ansicht von Maestre
handelt es sich hierbei um eine Verfassungsänderung, für die
natürliche andere Mehrheiten erforderlich wären. Seine Ansicht teilt
er auch mit Alfons López Tena, Mitglied des Generalrats für
Justizgewalt, ein Organ zur Kontrolle der Justiz.
Doch damit nicht genug des Horrors. Sollte das Gesetz tatsächlich
einmal in Kraft treten, wäre jede Information im Netz gleich E-
Commerce. Das ist jedenfalls die Auffassung des spanischen Sekretärs
für "Informationdienste". Egal, ob es sich dabei um ein Weblog
handelt, eine Mailinglist oder eine Website mit Strickmustern. Selbst
der Hinweis auf eine Website in einer Email wird nach dem LSSI als
Werbung verstanden. Das hat die entsprechenden Konsequenzen: die
Betroffenen müssen sich ins Handelsregister eintragen, sind
juristisch greifbar und müssen Steuern zahlen.
[...]
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