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[ffii] Hintergründe zu CZ (fwd)



---------- Forwarded message ----------
Date: Tue, 12 Feb 2002 17:09:43 +0100 (CET)
From: PILCH Hartmut <phm@a2e.de>
To: neues@ffii.org
Cc: swpat@ffii.org, rade@konradin.de, hent@konradin.de
Subject: [ffii] Hintergründe zu CZ

Ich berichtete über die Swpat-Propaganda in der CZ.

Es folgen einige möglicherweise erhellende Hinweise über die Hintergründe,
die mir seitdem zugingen.  Hier in anonymisierter Form:

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AWi Verlag ist der Herausgeber von firmenfinanzierten Publikationen
(neudeutsch: Marketingplattformen) inkl. CZ (Konradin Vlg hält
Mehrheitsbeteiligung bei AWi).

	http://www.awi.de/ueber-awi/impressum.html

Charakteristisch für AWi-Publikationen ist, daß die verkaufte Auflage
geringer ist als die kostenlos verbreitete.  Hier ein paar Fakten:

Zeitschrift "UNIX-Open mit LINUX-Open Beilage":

Verkaufte Auflage: 4.685 Exemplare (IVW 2. Quartal 2001)

Verbreitete Auflage 14.099 Exemplare (IVW 2. Quartal 2001)
(Quelle: http://www.awi.de/anzeigen-infos/ux-2002.pdf )

D.h. die verschenkte Auflage ist 9414 entsprechend 66,8% der
Gesamtauflage. die Frage ist nur, wer die im Fall UNIX-Open Magazin dann
bezahlt?!

(Vielleicht Sun und GUUG-Mitglieder:
http://www.google.com/search?q=cache:BsAQgFxdZ68C:www.guug.de/verein/mitgliedschaft/+awi+deckblatt&hl=en
)

Wie man an Unix-Open (und dem inzw. eingestellten Deckblatt) sieht, ist es
dem Chef Eduard Heilmayr wirklich egal, aus welcher Ecke die Kohle kommt -
irgendwie auch ein sympathischer Zug.

Beim Windows2000 Magazin sieht es so aus:

  Verkaufte Auflage: 12.098
  Exemplare (IVW 2. Quartal 2001)
  Verbreitete Auflage: 26.963 Exemplare
  (IVW 2. Quartal 2001)

Die verschenkte Auflage (14865 = 55,1% der Gesamtauflage) wird vermutlich
immer noch (wie anno 95) für MS Marketingaktionen genutzt, zB zum Versand
an "DV-Entscheider" (und vielleicht Bundestagsabgeordnete?? 8^)

Nun zur CZ (http://www2.computer-zeitung.de/cz/anzeigen/):

  Verkaufte Auflage: 24154 (davon 99% für "Mitgliederstücke" - GI?)
  Verbreitete Auflage: 59805
 Verschenkt ("Freistücke"): 35651 = 59,6% der Gesamtauflage

Das ist dann doch interessant! Es sieht ganz so aus, als wären die
GI-Mitglieder die Einzigen weit und breit, die so dämlich sind, indirekt
(über die Mitgliedsbeträge) für diese Zeitung zu zahlen! Der Rest der
Auflage wird verschenkt. Ich kann das eigentlich garnicht glauben - es
scheint keinen Kioskverkauf und keine non-GI-Abos zu geben.

Zum Vergleich:

Computerwoche
Verkauft: 42051
Verbreitet: 59321
Verschenkt: 29,1%

c't
Verkauft: 378846
Verbreitet: 383108
Verschenkt: 1,1%

Und zum Abschluß NetInvestor:
Verschenkt: 79,7%

Der "Verschenkt-Faktor" scheint mir ein gutes (inverses) Maß für die
Qualität einer Publikation zu sein.

Nicht unbedingt damit zusammenhängend aber interessante Interpretation der
CZ:

http://www2.computer-zeitung.de/cz/aktuell/artikel/artikel.1013173072.15441.html

"Der Bundestag bleibt wohl Windows-Kunde"

Zufallsfund:

http://www.vcp-media.de/mum/mitte/news_voll.asp?nummer=1347

Hermann Gfaller muss die Computer Zeitung verlassen

Der Chefredakteur der Computer Zeitung, Konradin Verlag,
Leinfelden-Echterdingen, Hermann Gfaller, 44, muss seinen Posten aufgeben.
Er ist ab sofort frei gestellt. Grund für die Trennung war die fehlende
Übereinstimmung über die Zielrichtung des Blattes mit Verlagsleiter Eduard
Heilmayr. "Es kam sehr überraschend für mich. Ich dachte wir können unser
Verhältnis doch noch retten", sagt Gfaller. Was er künftig machen wird,
ist genauso wenig klar wie die Nachfolgeregelung.
10.12.2001

Gfaller war bis Mitte 2001 langjähriger Mitarbeiter der Computerwoche und
gehört eher zu den kritischen Fachjournalisten.

-- 
Hartmut Pilch                   http://offen.ffii.org/ffii/Members/phm/
Schutz der Innovation vor der Patentinflation:   http://swpat.ffii.org/
100K Stimmen 300 Firmen gegen Logikpatente:  http://www.noepatents.org/

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