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Re: Horns fuer EU/BSA-Richtlinie



> Das ist alles ziemlich Originalton EU-Kommission.

Genau das finde ich ja nicht richtig.  Aber es ist leider allzu gaengige
journalistische Praxis.  Wenn Autoritaetspersonen (z.B. Regierungen, CNN,
DPA etc) etwas sagen, gibt man es unbesehen als eigene Meinung aus.  Wenn
andere mit noch so guten Argumenten etwas sagen, betont man Distanz.
Dieses Spiel nimmt heutzutage m.E. schon recht bedrohliche Ausmasse an,
nicht nur in der Swpat-Frage.  Ich habe den Eindruck, dass der
Online-Journalismus das von Chomsky schon frueh als "Manufacturing
Consent" beklagte Problem noch verschaerft.  AHH kenne ich allerdings in
vielen Fragen als jemand mit eher kritischer und gar wissenschaftlicher
Mentalitaet.  Deshalb liegt hier schon eine Parteinahme vor.

> Auf einem Journalisten-Seminar der Bundesrechtsanwaltskammer, auf dem
> es auch u.a. um SWPAT ging (eine der seltenen einschlaegigen
> Gelegenheiten, bei der man phm mal nicht antraf), habe ich kuerzlich
> vorgetragen und dabei auch meine Meinung zu dem RiLi-Entwurf
> geaeussert: "Der Berg hat gekreisst, ein Maeuschen ist
> herausgekommen".

Ist von diesem Seminar irgendwo etwas zu lesen?

> Ich habe nie zu verheimlichen versucht, dass ich meine Broetchen als
> Patentanwalt verdiene. Auch auf dem Titelblatt der BMWi-Studie stand
> das deutlich drauf. Wie ich das Thema SWPAT persoenlich sehe, habe
> ich u.a. auch in zahlreichen debate-Postings, in etlichen
> Fachveroffentlichungen und (anteilig) in der BMWi-SWPAT-Studie
> dargestellt. Ich habe dem hier an dieser Stelle hichts hinzuzufuegen.

Es ist eben immer das gleiche, wobei entscheidende Gegenargumente und
gegenteilige Beweise (z.B. bei historischen Behauptungen) ueberall
ausgeblendet werden.  Da steht offenbar nicht mehr das Wissensinteresse im
Vordergrund.  Sonst koennte man ja auf die Argumente verweisen, die man
kritisiert.

In

	http://swpat.ffii.org/stidi/korcu/

findet sich eine uebersichtliche und anschauliche Sammlung von Papieren,
deren Standpunkt in den Hornsschen Schriften regelmaessig fuer unserioes
erklaert wird, ohne dass dem Leser eine Kontrollmoeglichkeit geboten
wuerde.  (Uebrigens war auch auf www.eurolinux.org fast nichts zum Thema
zu finden, als der Verweis von www.ipjur.com/01.php3 gesetzt wurde.
Inzwischen ist das anders)

Das Spiel mit Regierungsgutachten gehoert uebrigens auch in die Rubrik
"Manufacturing Consent".  Ich habe jetzt schon einige Regierungsgutachten
gelesen, und fand jedes mal, dass dort eine vorgegebene herrschende
Meinung auf mehr oder weniger plumpe Weise vergoldet
(verwissenschaftlicht) wird.  Das Wissensinteresse steht im Hintergrund,
sofern es ueberhaupt erkennbar ist.  Daher wird das Attribut
"wissenschaftlich" in der Aussendarstellung umso dicker aufgetragen.

-- 
Hartmut Pilch, FFII e.V. und Eurolinux-Allianz,        +49-89-12789608
Quo usque tandem abutere patentaria lege nostra? http://swpat.ffii.org/
100K Stimmen 300 Firmen gegen Logikpatente:  http://www.noepatents.org/












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