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Re: [FYI] Beckstein will Verbot von "Killerspielen"



Ralph meinte am 06.05.02 im Brett /ML/FITUG zum Thema "Re: [FYI] Beckstein  
will Verbot von "Killerspielen"":

> ... oder du liest dir die Mail von Lutz noch mal durch und verstehst sie
> (dabei hilft oben genannter Film ziemlich gut) - und dann deine
> Aussage noch mal wiederholen.

Ich glaube, ich habe sehr wohl verstanden, dass Lutz meint, Knöchelchen- 
knacken sei was, was bei den Gewaltdarstellungen leider (!) fehlt. Ich  
meine aber nun, dass das zur Erzeugung WIRKLICH kathartischer Effekte  
beileibe nicht ausreicht. Es fehlt dabei immer noch was: Gerüche zum  
Beispiel - den Angstschweiss des Opfers könnte man riechen - vielleicht  
macht er sich auch noch in die Hose, kurz bevor er gekillt wird. Und wie  
riechen eigentlich Magen-Darm-Inhalte, herumspritzendes frisches  
Menschenblut und Gehirnmasse? Das kriegt man doch alles nicht mit, wenn  
das nur medial dargestellt wird! Also wir kommen nicht drumherum: das muss  
real sein. Mittendrin statt nur dabei! Realitätsnahe Darstellung war  
gestern, heute brauchen wir die Realität.

> Ich denke, dass Lutz recht hat - Gewalt wird gerade im TV *viel* zu
> sauber dargestellt, es passiert ja nichts, ausser das jemand umfällt.

Deshalb verstehe ich nicht, weshalb Du Dich für meinen Vorschlag, es müsse  
noch viel dreckiger zugehen, nicht erwärmen kannst. Hast Du Angst?

Hilfsweise könnten schwerwiegende Realitätsverluste auch durch Besuch der  
pathologischen Abteilung eines Krankenhauses oder - besser noch - das  
Beiwohnen bei einer ortsüblichen Bestattung ausgeglichen werden. Mit  
richtigen Toten muss man nämlich noch was machen, sagt mein Soziologie- 
Prof immer. Sie lösen sich nicht einfach mit einem begleitenden  
Soundeffekt in den virtuellen Hintergrund auf.


Gruß,
Mario
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