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[redaktion@welt.de: Artikel in der WELT vom 01. Juli]



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kurzer Gruß von Adrian Knoth: 

Hi Lutz,

das paßt ja genau zum Thema :) Ich frage mich nur, wie der Automat, der wohl
ein Rechner sein wird, mit dem Kopierschutz umgeht und die Kiste dann die
Leistung nicht erbringt? :)


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CD-Kopien aus dem Supermarkt

Unternehmen will Münzkopierer für CDs in Deutschland einführen  

Von Claus Spitzer-EwersmannAdelaide - Wenn Tim Boardman die neue CD von
Kylie Minogue haben möchte, dann geht er in den Supermarkt an der nächsten
Straßenecke. Das Regal mit den Titeln aus den Charts lässt der Schüler
allerdings links liegen. Statt dessen steuert Tim auf einen blauen Automaten
zu. Der mannshohe Apparat, ein CD-Kopierer, wurde im April aufgebaut und hat
sich längst zum neuen Hit für die Jugendlichen im südaustralischen Adelaide
entwickelt. Die Geräte stehen vorwiegend in Szenekneipen und Copy-Shops,
aber auch in den Einkaufszentren von Adelaide. Fünf australische Dollar
(etwa 4,20 Euro) kostet Tim eine Kopie. Nach wenig mehr als fünf Minuten
hält er die frisch gebrannte und vom regulär gekauften Original nicht zu
unterscheidende CD in der Hand.Australiens Musik- und Software-Industrie ist
"not amused". Die kleinen Warnschilder, die Hersteller Multi Tech an seinen
"Copy Cat CD Duplicators" anbringen lässt, seien nicht ausreichend. Erstmals
werde das bisher legale private Kopieren nämlich in den öffentlichen Raum
verlegt. Dieser Praxis müsse der Gesetzgeber unverzüglich einen Riegel
vorschieben. Dazu sieht sich die australische Regierung zurzeit allerdings
nicht im Stande. Vor dem Gesetz sind die CD-Kopierer normalen öffentlichen
Papierkopierern gleichgestellt. Wer also ein solches Gerät betreibt, haftet
nicht für eventuelle Urheberrechtsverletzungen seiner Kundschaft. "Wir haben
ja in der Regel auch keine Ahnung, was die Leute mit ihren Video- oder
Kassettenrecordern tun", heißt es bei Multi Tech. Zudem hätten die Kunden
während des Brennens genügend Zeit, sich das Sortiment im Laden anzusehen
und die wichtigsten Einkäufe zu erledigen.Die deutschen Vertriebsrechte
liegen bei der Osnabrücker Firma Hamiltons Kontor. Das Interesse an der rund
3700 Euro teuren Maschine sei durchaus rege, sagt ein Unternehmenssprecher
und verspricht Betreibern von Tankstellen, Cafés oder Videotheken
"renditestarke Umsätze". Zumal sich der Preis pro Kopie per Fernbedienung
individuell einstellen lässt. Die Bedienung des Copy Cat CD Duplicators
scheint kinderleicht. Nach dem Einwurf des Geldes öffnen sich zwei Schächte.
In den einen kommt die zu kopierende CD, in den anderen der Rohling. Nun
genügt ein Knopfdruck um den Kopiervorgang zu starten. Hat der
Kopier-Automat Chancen auf dem deutschen Markt? Zwar wird im
Referentenentwurf für ein neues Urheberrecht die digitale Vervielfältigung
zum privaten Gebrauch nicht untersagt. Doch gleichzeitig wird der Industrie
ausdrücklich das Recht eingeräumt, das Kopieren durch technische Maßnahmen
zu verhindern.


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