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Re[1]: T-Middelhof



Hi,

> Die Post muesste sich von T-Online verabschieden.

Verkaufen ist unglaublich bloed, wenn die Kurse gerade im Tale liegen. 
Es sei denn, man sieht einen Crash am Ende voraus. Vor zwei Jahren 
waere das noch ganz gut gegangen..

Die T-Teile haben ein grosses Problem, die nicht nur bei Sommer eine 
Rolle spielen: Ein Einfluss der Politik. Und die Bundesregierungen sind 
nicht unbedingt am Betriebsergebnis interessiert, sondern am Publicity-
Eindruck als "Macher" der Regierenden. 

War ja auch vor vier Jahren eine gute Idee - da ging es halt 
wirtschaftlich bergauf. In Krisenzeiten kann man dieses Image aber 
ganz schlecht gebrauchen, weil der Einfluss unter jetzigen 
Rahmenbedingungen und herrschendem Wirtschaftsversaendnis der 
Einfluss nicht wirklich gross ist.

Der Leidensdruck von unten ist wohl aber nicht gross genug, um einen 
Investitionsschub des Staates zu initieren, die einzige wirkliche 
Einflussmoeglichkeit, um gegen Krisen zu steuern (mit einigen 
Nebeneffekte, ich weiss). Aussserdem sind den EU-Staaten mit den Euro-
Kriterien die Daumenschrauben angelegt.

Die Idee, Staatsunternehmen zu privatisieren und wenn moeglich an die 
Boerse zu fuehren, hat bis jetzt doch recht gemischte Ergebnisse 
gebracht. Man darf sich auch jenseits der Grenzen umgucken - vom fast 
voellig "regelungfreien" British Rail-Verkauf (viel Spass mit dem neuen 
Film von David Lynch) bis hin zu skandinawischen Modellen. Und muss 
Ergebnisse nach mehreren Gesichtspunkten beurteilen: Weiterfuehrung 
von Infrastruktur im oeffentlichen Interesse, kurzfristige 
Haushaltssanierung, Konsolidierung eines wettbewerbsfaehigen 
Privatunternehmens, Sicherung von Arbeitsplaetzen, Initierung privaten 
Wettbewerbs, "Nebeneffekte" wie die Vernachlaessigung laendlicher 
Gebiete, die Privatisierung oeffentlichen Raums, Ausuebung 
des "Hausrechts" (Deutsche Bahn gegen Bahnhofsmissionen oder AOL 
zur P2P-Flutung)..

Passiert momentan maximal dann, wenn das Kind in den Brunnen 
gefallen ist.

Wenn man Nuesse handeln kann, kann man auch Leitungen handeln? 
Nein, es ist eben einfacher, mit Nuessen als mit Strassen oder Leitungen 
zu handeln.

Ich bin bestimmt kein Insider, was Personalentscheidungen im 
Management angeht, aber ziemlich sicher, dass der Sommer-Nachfolger 
nicht unbedingt nach fachlichen Kriterien gesucht wird. Genauso wie die 
Abloesung Sommers ja keine reine Management-Entscheidung war.

Wundern darf man sich also - nachdenken aber ist zwecklos;)

Gruss
Peter

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