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Re: Wirkung von Pornographie auf Jugendliche



> Wissenschaftliche Erkenntnisse sprechen seit 30 Jahren gegen die
> feministische bzw. christlich-konservative Hypothese, daß Pornographie
> Gewalt verursacht. Es stellt sich hier die vielleicht entscheidende
> Frage: Was sind die Gründe der Pornographie-Gegner?

In der Tat dürfte diese Hypothese eher vorgeschoben sein.  Es geht wohl
eher um den Versuch, gewisse Standards der Sexualmoral zu entwickeln.
Jugendliche sind oder gelten als besonders labil und anleitungsbedürftig.
Wenn in ihrer Umgebung sich Pornographie stark verbreitet, wird das zu
einem Leitbild, an dem sie ihre Wertevorstellungen ausrichten.  Man möchte
gerne ein gewisses Monopol zur Beeinflussung der Jugend haben.  Wenn man
die Formung von Moralstandards einfach dem freien Spiel der Marktkräfte
überlassen könnte, bräuchte man ja keine staatlich geförderte Bildung.
So oder ähnlich dürfte eine etwas ehrlicher Argumentation hier lauten.
Diese Argumentation wird sogar selbst dann nicht ungültig, wenn
irgendwelche Statistiken nachweisen, dass manche Vergewaltigungen von
angestauten Verklemmungen herrühren, die durch P. hätten abgebaut werden
können.  Deshalb wird sie ihrerseits vorgeschobene Statistiken nur dann
verwenden, wenn sie sie gebrauchen kann.

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Hartmut Pilch, FFII e.V. und Eurolinux-Allianz            +49-89-12789608
Innovation vs Patentinflation                       http://swpat.ffii.org/
120000 Stimmen 400 Firmen gegen Logikpatente    http://www.noepatents.org/




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