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[chaos-update@lists.ccc.de: CCC-Konferenz zu Informationsfreiheit, Kontrolle und Zensur im Internet]



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From: Chaos Update <chaos-update@lists.ccc.de>
Date: Thu, 12 Sep 2002 12:00:41 +0200
Subject: CCC-Konferenz zu Informationsfreiheit, Kontrolle und Zensur im
 Internet

Chaos Computer Club veranstaltet Konferenz zu Informationsfreiheit, 

Kontrolle von Inhalten und Zensur im Internet am 16.09.2002 in Düsseldorf


Der Chaos Computer Club lädt am kommenden Montag zu einer Konferenz zum
Thema Informationsfreiheit, Kontrolle von Inhalten und Zensur im Internet
in das Forum Düsseldorf im Finanzkaufhaus.

Anlaß sind die Bestrebungen der Bezirksregierung Düsseldorf, die mit 
einer fragwürdigen juristischen Konstruktion bereits seit Ende letzten
Jahres versucht, Internet-Anbieter in ganz Nordrhein-Westfalen zur Sperrung
von ausländischen Internet-Inhalten zu bewegen. Ursächlich ist dabei
offensichtlich die Rechtsauffassung des Düsseldorfer Regierungspräsidenten
Jürgen Büssow, wenn es in Deutschland verboten sei, bestimmte Inhalte
aktiv zu verbreiten, müsse es auch verboten sein, diese zu empfangen.

Der Chaos Computer Club, der sich als Organisation von Netzbewohnern
versteht und sich der Erlangung und Verteidigung von Informationsfreiheit 
widmet, empfindet dieses Vorgehen als unzulässige Zensur und Eingriff
in die Informationsphäre des Bürgers. "Wer glaubt, gesellschaftliche
Probleme dadurch zu lösen, dass er sie für einen Teil der Internet-
Nutzer unsichtbar macht, beschreitet einen gesellschaftlich gefährlichen
Weg. Es muss darum gehen, sich auch und gerade mit den sogenannten
problematischen Inhalten auseinanderzusetzen und das Internet bietet
dazu eigentlich die besten Vorraussetzungen." formuliert CCC-Sprecher
Andy Müller-Maguhn die Kritik am Vorgehen der Bezirksregierung. Etwas
kürzer fasst CCC-Sprecher Jens Ohlig das ganze mit den Worten 
"gesellschaftliche Probleme lassen sich nicht durch technische
Maßnahmen lösen" zusammen.

Der Düsseldorfer Regierungspräsident glaubt offensichtlich mit der
Präsentation von Nazi-Propaganda und sonstigen in Deutschland unzulässigen
Inhalten einen emotionalen Rückhalt für seine Zensurbestrebungen erreichen
zu können. Um diesem populistischen Ansatz etwas entgegenzusetzen, lädt der 
CCC alle Interessierte am Themenkomplex Informationsfreiheit, Internet-
Kontrolle und Zensur zu seiner Veranstaltung am kommenden Montag in
Düsseldorf ein.

Auf dem Programm stehen neben einer technischen Einführung in die
Informationsflüsse des Internets und der Präsentation von Erfahrungen
mit experimenteller Internet-Kontrolle auch ein Beitrag der französischen
Internetaktivisten Meryem Marzouki, die über die auch in Frankreich
anzutreffenden Versuche berichtet, die globale Informationsphäre des
Internet wieder in ein nationales Medium zu verwandeln. Als Vertreter
der betroffenen Internet-Service Provider wird Harald Summa, 
Geschäftsführer des Provider Verbandes ECO (Electronic Commerce Forum)
über die juristische Auseinandersetzung zwischen den betroffenen
ISPs und der Bezirksregierung Düsseldorf berichten, die die 
Büssowschen Sperrverfügungen ebenfalls als unzulässigen und
unverhältnissmässigen Eingriff betrachten. 

Abgerundet wird das Programm durch eine juristische Beleuchtung der 
Fragestellung, inwieweit das Internet in Deutschland nicht in der Gefahr 
gerät, durch Überregulierung in eine nationale Informationssackgasse 
verwandelt zu werden.

Die Veranstaltung ist kostenfrei, zur Erleichterung der Raumplanung
und Essensplanung wird möglichst um eine Anmeldung über die 
Internet-Adresse konferenz@koeln.ccc.de

Eine Agenda gibt es unter

http://www.ccc.de/updates/2002/informationsfreiheits-konferenz

Hintergrund-Informationen und Links zum Zensurversuch in Düsseldorf unter

http://www.ccc.de/censorship/

Die Veranstaltung findet statt im Forum im Finanzkaufhauses Düsseldorf,
Berliner Allee 33, 40210 Düsseldorf

Eine Anfahrtsbeschreibung gibt es unter
http://www.forum-duesseldorf.com/forum_duesseldorf_anfahrt.htm

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