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Re: Pockengefahr?
On Tue, 18 Feb 2003 04:53:49 +0100 (CET)
Heiko Recktenwald <uzs106@ibm.rhrz.uni-bonn.de> wrote:
> Das ist doch ein schoenes Beispiel, wie man unterschiedlicher Meinung
> ueber eine Gafahr sein kann.
URL dieses Artikels: http://www.netzeitung.de/servlets/page?section=1109&item=227287
Seuchenexperte hält Pockengefahr für gering
17. Feb 19:54
Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Kurth, schätzt die
Wahrscheinlichkeit einer Pockenepidemie in Deutschland als «sehr, sehr
gering» ein. Der ARD sagte er, ein Notfall sei «nicht erkennbar».
Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Reinhard Kurth, hält es für
unwahrscheinlich, dass in absehbarer Zeit in Deutschland eine
Pockenepidemie ausbrechen könnte. «Wir gehen von einem sehr, sehr
geringen Restrisiko aus», sagte Kurth in einem Interview mit der
Online-Ausgabe der «Tagesschau».
Es gebe «keine neuen Erkenntnisse, die anzeigen würden, dass sich die
Pockengefahr in der letzten Zeit erhöht hätte», ergänzte Kurth. Zuvor
hatten Union und FDP die Bundesregierung aufgefordert,
Ermittlungsergebnisse der Geheimdienste über die mögliche Verbreitung
von Pockenviren offen zu legen.
«Kein einziger Pockenfall nachgewiesen»
Forderungen, die gesamte Bevölkerung jetzt schon vorbeugend impfen zu
lassen, wies Kurth in dem Interview zurück: «Wir sehen keine
Notwendigkeit, prophylaktisch zu impfen, solange auf der gesamten Erde
kein einziger Pockenfall nachgewiesen ist.» Aufgrund der
Nebenwirkungen werde man daher zunächst nicht impfen.
Erst im Notfall werde man mit einer Kollektiv- Impfung beginnen. Trotz
intensiver Planspiele für den Katastrophenfall hege man im
Robert-Koch-Institut aber die Hoffnung, «dass wir ausnahmsweise
umsonst gearbeitet haben. Und das tut uns sehr gut.»
«Kamelpocken machen keine Sorgen»
Zu Spekulationen, der Irak sei im Besitz sogenannter
Kamelpocken-Viren, sagte Kurth, er könne nicht ausschließen, dass in
irakischen Labors solche Viren isoliert worden sein. Doch von ihnen
gehe keine größere Gefahr aus: «Wenn sich ein Mensch damit infiziert,
überträgt er die Krankheit nicht weiter. Es ist also eine Sackgasse.
Das ist kein Virus, das uns Sorgen macht.»
Die Gefahr, dass solche Pockenviren gentechnisch manipuliert werden
könnten, hält der Wissenschaftler für gering: «Im Moment hat keiner
Baupläne, wie man Kamelpocken so verändern kann, dass sie sich wie
Menschenpocken benehmen und ausbreiten. Dazu würde es langjährige
Untersuchungen bedürfen. Und es ist unklar, ob solche Untersuchungen
zu einem Ziel führen würden», sagte Kurth. (nz)
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- References:
- Pockengefahr?
- From: Heiko Recktenwald <uzs106@ibm.rhrz.uni-bonn.de>