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Re: DRM



* Daniel Koerner wrote:
> ich will mal (ebenfalls aus dem Heise-Ticker) das Stichwort DRM
> aufgreifen. Insgesamt wird diese Betrachtung sicher einfacher, als die
> der Software-Patente.

Kaum.

> DRM ist - grob betrachtet - soetwas wie eine Anwendung von
> Technologien ähnlich dem Kopierschutz.

Das ist zu grob.

> In den U.S.A. hat sich nun - quasi in Ergänzung zum bestehenden
> Copyright-System - ein Gesetzeskomplex namens DMCA etabliert, nachdem
> diese und ähnliche Software genaugenommen als solche (!) bereits illegal
> ist.

Hintergrund des DMCA ist nicht der Urheberrechtsschutz, sondern die
Manifestierung unzureichender Maßnahmen. Man kann auf den DMCA verzichten,
wenn man seine Hausaufgaben richtig macht.

> lautet: Software (als Phänomen) ist nichts anderes als Information,
> die einen definierten Autor hat (also nicht "gottgegeben" ist). Damit
> entspricht sie für meine Begriffe dem verfassungsrechtlichen Begriff
> der Meinungsfreiheit.

"Äußerung in formalen Sprachen" ist kürzer.

> Denn die Gegenposition ist verfassungsrechtlich kaum zu formulieren: Es
> geht ja im Grunde darum, daß (leider Realität) die Urheberrechte für
> viele Bürger keine wesentliche Rolle spielen und somit technische
> Einschränkungen entwickelt werden, um die wirtschaftliche Verwertbarkeit
> dieser Urheberrechte sicherzustellen.

Was hat das mit Software zu tun? Ein passendes System umgeht man nicht.
Damit endet die Debatte um "Schutz vor Umgehung" schnell, indem man
angemessene Schutzmechanismen fordert. Nur ist das von beiden Seiten
unerwünscht: Die einen wollen sich nicht soviel Arbeit machen, die anderen
brauchen den Kitzel.

Ein vernünftiges System ist langweilig. Und damit erfolglos.

> Dabei wird natürlich auf den Nachweis der einzelnen Urheberrechts-
> Verstöße verzichtet, sondern die technische Realisierung des DRM soll
> mögliche Verstöße unmittelbar verhindern. Ob jetzt sozusagen die
> "Enttarnung" technischer Details innerhalb des DRM bereits
> verfassungswidrig sein könnte, halte ich für kaum möglich.

Einem guten DRM System macht das auch nichts aus.

> Nachdem ich die grundsätzlichen Probleme von DRM mal beleuchtet habe,

Aus Deiner Sicht.

> will ich jedoch in keinster Weise in Zweifel ziehen, daß die
> wirtschaftliche Verwertbarkeit von Urheberrechten (an deren Notwendigkeit
> ich nicht die geringsten Einwände äußern möchte) eine im digitalen
> Zeitalter unglaublich schwierige Frage ist.

Das ist keine Frage, nur gehört die Raubkopie im kommerziellen Umfeld zum
Überleben.

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