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Re: georgewbush.com fuer Deutsche gesperrt?



Hallo Liste,

Wednesday, October 27, 2004, 6:06:38 PM, Jens Kubieziel wrote:

...
> ich versuchte soeben, die Webseite http://www.georgewbush.com zu
> besuchen. Der Server gab einen 403 und ' You don't have permission to
> access "http://www.georgewbush.com/"; on this server.' zurück. Das
> Verhalten erstreckt sich über mehrere ISPs. Wenn man jedoch
> amerikanische ISPs bzw. einen Anon-Dienst nutzt, funktioniert das Ganze.
> Hat hier jemand eine Idee, warum das so sein könnte?

Ob die Sperrung politisch motiviert ist, ober ob es sich um einen
technischen Fehler bzw. einfach nur administratives Unvermögen
handelt, ist letztendlich kaum mit abschließender Gewissheit zu
sagen.

Man könnte annehmen, dass es sich um eine ähnlich clevere "Sicherungs-
maßnahme" handelt, wie die Sperre der Seite, über die sich US-Bürger
für die anstehende Wahl registrieren können (bzw. aus dem Ausland eben
nicht konnten).

Dort wurde angegeben, dass die Seite so vor "Hackerangriffen" ge-
schützt werden solle:

|> "Angeblich soll die Website mit den Sperrungen kurz vor dem Ende
|> der Anmeldefrist für die Teilnahme an der Präsidentschaftswahl
|> vor Hackerangriffen geschützt werden"

  -- http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/te/18382/1.html

In der SZ (http://www.sueddeutsche.de/panorama/artikel/427/41386/) war
letztens ein Artikel zu Geolocation-Software, da habe ich auf einer
anderen Liste noch ein paar Pointer nachgeworfen:

--snip--

> Auf Geolocation spezialisierte Firmen wie Digital Envoy, Quova oder
> Akamai behaupten, dass sie den Wohnort eines Surfers mit einer 
> Genauigkeit von etwa 80 Prozent ausfindig machen können.

Nunja, "Großraum München" ist nun eher keine Angabe, die beim
"Ausspionieren und Manipulieren" bzw. Profiling sonderlich hilf-
reich ist ;)

> Die Grundlage der Geolocation ist die so genannte IP-Adresse. Darunter
> verstehen die Informatiker eine der Telefonnummer vergleichbare 
> Zahlenfolge, die einen Computer in einem Netzwerk eindeutig identifiziert.

... was freilich nicht unbedingt einen Rückschluß auf den Standort
des User zulässt - der Trend geht ja durchaus zum Zweitproxy.

Früher war da auch AOL ein prima Beispiel, da AOL IPs pauschal aus
einem großen Pool verteilt hat. Inzwischen bieten einige Geolocation-
Dienstleister aber afaik auch Services für AOL-IPs.

> Der Online-Filmhändler [..] nur für den US-Markt freigegeben sind.

> Und die Baseball-Liga der USA [..] Wer seinen PC außerhalb des
> „Sendegebiets“ aufgestellt hatte, blieb von der Übertragung
> ausgeschlossen.

Bei diesen Beispielen geht es allerdings - genau wie auch bei Google
(die arbeiten nicht nur mit IP-Listen) - nicht um eine "Ortszuord-
nung", sondern um eine Provider-/Netzbereichszuordnung.

_Bekannten_ IPs/Netzbereichen bleibt der Zugang verwehrt, voellig
unabhaengig davon, ob der User in London, Berlin oder Oer-Erkenschwick
sitzt. In der Regel reicht ein Proxy um sich die Angebote anschauen zu
können (abc wollte letztens auch mal wieder Besucher ausserhalb der
USA den Zugriff auf die Programmvorschau verwehren.).

> Ein eher harmloses Beispiel: Wer etwa von Deutschland aus google.com
> aufruft, landet dennoch auf der deutschen Google-Seite.

Da auch die Ergebnislisten "lokalisiert" und damit zum Teil erheb-
lich beeinflusst werden, ist dieses Beispiel - im Gegensatz zu den
obigen - alles andere als harmlos.

[..]

--snip--

MfG
 Olaf


-- 
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