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Re: BGH-Entscheidung: T-Online darf Verbindungsdaten nicht mehr speichern



Hallo Florian,

Florian Weimer schrieb/wrote (16.11.2006 02:11):

> * Holger Voss:
> 
>> Wenn ich aus der Ferne bestelle (postalisch, per Fax, per Telefon oder
>> per Internet), dann kann die VerkäuferIn in keinem Fall sicher sein,
>> dass die BestellerIn den richtigen Namen angibt. Das scheint aber kein
>> großes Problem zu sein: Entweder versendet man nur gegen Vorkasse oder
>> per Nachnahme, oder man lebt mit einem gewissen Risiko (kann aber über
>> die Lieferanschrift die EmpfängerIn feststellen und so ggf. gegen Betrug
>> vorgehen).
> 
> Die Frage ist, ob man die Zuordnung zwischen Dienstleistung und
> Lieferanschrift so lange speichern darf, bis zu beurteilen ist, ob ein
> Betrugsfall vorliegt. Beim Versandhandel ist das offenbar der Fall.
> Beim Internet ist das u.U. anders.

???

Ich habe schon einige Male per Internet bestellt; sowohl gegen Vorkasse
(Überweisung) als auch gegen Bankeinzug als auch gegen Kreditkarte (da
ich keine eigene habe, habe ich die von Bekannten verwendet) als auch
gegen Nachnahme.

Wie kommst Du darauf, dass die VerkäuferInnen in diesen Fällen die
relevanten Daten nicht so lange speichern dürfen, wie etwa bei einer
telefonischen Bestellung?


> [...] Die Information, daß Du ein guter Kunde bist, bei
> dem man nicht auf Vorkasse oder Nachnahme bestehen muß, darf auch aus
> Datenschutzgründen nicht so ohne weiteres weit gestreut werden.

Das ist auch gut so!

Andernfalls könnte es leicht passieren (und sowas kommt ja auch
tatsächlich häufig vor), dass ich für nicht kreditwürdig gehalten werde,
nur weil ich irgendwo aus guten Gründen eine Rechnung nicht bezahlt habe.


>> Heiklere Geschäfte (z. B. Überweisungen) werden mit kryptographischen
>> Verfahren durchgeführt. - Auch da ist niemand auf IP-Adressen angewiesen.
> 
> Die kryptographischen Verfahren, die Mißbrauch verhindern, müssen erst
> noch erfunden werden.

Die kryptographischen Verfahren sind nicht das Problem, die gibt es
schon lange.

Das Problem ist eher die Schwierigkeit, den eigenen Schlüssel
ausreichend sicher zu verwahren.

Aber dagegen hilft auch keine Aufgabe der informationellen Selbstbestimmung.

Gruß


Holger

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