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Re: [Debate] Internes Dokument des BMI zu Internet-Sperren ...



* Thomas Stadler:

> Hat das jemand inhaltlich verstanden? Der Autor spricht einmal von
> Sperrung über das Domain System (DNS) und dann von den beiden anderen
> Sperrtechniken "Sperrung der Internet-Adresse" und "Sperrung über den
> Uniform Ressource Identifier (URI)".
>
> Hm. Meint er mit Sperrung der Internet-Adresse dann eine Blockade der
> IP-Adresse?

Vermutlich.

> Und Sperrung über den URI? Ist damit nicht die Manipulation der
> Adressauflösung am Domain-Name-Server gemeint? Weiß dieser Mensch
> worüber er da schreibt?

Spielt das nicht auf das britische System an?

Bei einer URI-Sperre wird der Verkehr zunächst auf IP- oder DNS-Ebene
ausgeleitet. Der URI wird dann aus dem Verkehr extrahiert, mit der
Sperrliste verglichen, und bei einer Übereinstimmung wird der Zugriff
gesperrt. Ansonsten wird die Anfrage weitergeleitet (i.d.R. nicht mit
der Originaladresse, was problematisch ist).

> Und auch die Gerichte haben bislang Probleme mit der Reichweite des
> Fernmeldegeheimnisses. Zwar zu einem anderen Thema (Asukunft über
> dynamische IP-Adressen), aber genauso bezeichnend:
> http://www.internet-law.de/2009/03/ovg-munster-auskunft-uber-dynamische-ip.html

Das ist im wesentlichen eine Kostenentscheidung. Eine Beauskunftung
nach §113 TKG ist für den Staat einfach billiger als eine nach dem
aktuellen StPO-Äquivalent. Das Argument, daß der geschützte
Kommunikationsvorgang bereits anderweitig bekannt geworden sei, nur
eben noch nicht ein Teilnehmer, ist auch schwer von der Hand zu
weisen.
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