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Medienrat
- To: debate@fitug.de
- Subject: Medienrat
- From: um@c2.net (Ulf Moeller)
- Date: Fri, 20 Sep 1996 03:42:28 +0200 (MET DST)
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- Organization: private site, Hamburg (Germany)
- Reply-To: um@c2.net (Ulf Moeller)
- Sender: owner-debate@fitug.de
Diese Meldung ist insofern interessant, als sie vom 07.03.96 datiert,
also drei Monate vor der eco-Presseerklaerung:
URL: http://www.infinite.de/netzwerk/cmedien.htm
Online-Medienrat nimmt Gestalt an
Provider wollen E-Mail-Header dokumentieren - von Tim Cole
Wie können sich die deutschen Internet Provider gegen die zunehmenden
Versuche von Staatsanwälten und Politikern schützen, die sie für die
Inhalte von Newsgroups und E-Mails zur Verantwortung ziehen wollen?
Die bereits seit längerem diskutierten Pläne, einen "Deutschen
Online-Medienrat" zu gründen, werden von einigen Providern als Ausweg
gesehen. Harald Summa vom Electronic Commerce Forum (ECO), der als
Betreiber des DE-CIX bereits Gemeinschaftsaufgaben für die großen
unabhängigen Internet Provider übernimmt, bereitet zur Zeit die
Gründung eines solchen Gremiums vor, das er gerne mit "bedeutenden
Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens und der Forschung" besetzen
möchte. Im Gespräch sind zum Beispiel Verleger Dr. Herbert Burda und
der Münchner Informatik-Professor Rudolf Bayer.
Unklar ist jedoch, was ein solcher Medienrat konkret tun kann und
soll. Der ursprüngliche Vorschlag einer Prüfung der von den deutschen
Providern geführten Newsgroups mit entsprechenden Empfehlungen, also
eine Art freiwillige Selbstkontrolle, wird wegen des hohen Aufwands
als "in der Realität nicht machbar" angesehen.
Statt dessen haben einige Provider vorgeschlagen, eine zentrale
Header-Dokumentation sämtlicher Newsgroup-Postings einzurichten, um
bei Verdacht strafbarer Handlungen den staatlichen Organen die
Möglichkeit zu geben, die Täter aufzuspüren. Normalerweise werden
Postings mitsamt der Absenderinfo nach einigen Tagen oder Wochen aus
den Newsgroups gelöscht.
Harald Summa bezeichnet diesen Vorschlag als Mindestangebot der
Provider an den Staat; "wenn der mehr will, dann soll er es auch
bezahlen." Ziel sei es, für den Medienrat innerhalb von drei Jahren
eine Form der Selbstfinanzierung zu finden.
Mehr von Tim Cole gibt es im GOK
zu lesen.
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