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Eilt: Anfrage d. Jugendausschusses



Hi!
Heute erst im Kasten gelesen.
Ich denke, andy hat nix gegen das fwd...
wau
## Nachricht vom 21.09.96 weitergeleitet
## Ursprung : WAU@OLN-273.OLN.comlink.apc.org
## Ersteller: andy@kadewe.artcom.de


Liebe MitchaotInnen,

frisch aus den USA zurueck fand ich in meinen 2 1/2 KG Briefpost eine Einladung
zu einer Anhoerung des Bundestag-Ausschusses fuer "Familien, Senioren, Frauen
und Jugend" zum Thema "Jugendliche und neue Medien - Nutzen und Risiken der
neuen Medien fuer Kinder und Jugendliche" am 09. Oktober.

Der den Ausschussitzungen des Bundestages uebliche Fragenkatalog soll allerdings
beantwortet bis 30.09.1996 dort vorliegen.

Und der ist eher heftig - ihr findet ihn untenstehend. Die ersten Fragen sind
noch harmlos, aber spaetestens unter 4 wirds konkret.

Ich schlage daher folgende Vorgehensweise vor: jeder der eine oder  
mehrereder Fragen beantworten kann / moechte bzw. ihm dazu Stichworte  
einfallen
schickt mir diese (mit der Frage als Quote) im Laufe der Woche per Mail
(andy@ccc.de) zu. Ich schreibe das dann naechstes Wochende (28/29) zusammen
und faxe das dort hin damit es noch rechtzeitig dort eingeht und dort
kopiert / verteilt werden kann.

Ich bin mit der kurzfristigkeit auch nicht gluecklich, sehe aber keine andere
Moeglichkeit. Da ich die Woche nur Montag und Donnerstag in Berlin bin, stehe
ich eher nur dann und am Samstag/Sonntag fuer telefonische Ruecksprachen,
Diskussionen und Streitgespraeche zur Verfuegung (@home: +49-30- 
30871710)sonder @mobil +49-161-2447146.

Fuer Verstaendniss und Mithilfe dankt,

Andy

p.s.: dieser Aufruf zur Mitarbeit ist allgemein ccc-intern. Will sagen: wer
	  auf dem CCC-Intern verteiler steht, sei hiermit zur Mitarbeit aufgerufen...
	
pp.ss.: nach den Fragen noch die Liste der anderen geladenen. Wer die mit
  		Funktion, Titel und Anschrift haben will schicke mir ne Fax-Nummer.
  		(war mir zu laestig zum abtippen).
	
---

Fragenkatalog

1. Fragestellung zu Relevanz des Problems

	- Welche Medien werden unter den Begriffen "Neue Medien", "Multimedia"	   
zusammengefasst? Wo kommen Kinder und Jugendliche in erster Linie mit
	  den neuen Medien in Kontakt: zu Hause, in der Schule, waehrend der
	  Ausbildung und im Freizeitbereich? Welche Altersgruppen nutzen multi-
	  mediale Dienste? Gibt es geschlechtsspezifische Unterschiede? Wie	   
sieht die zeitliche Nutzung von multimedialen Angeoten aus?
	
	- Wie viele Kinder haben einen eigenen Computer oder koennen den Familien-
	  computer benutzen? Wiesind diese Computer ausgeruestet? Wie hoch sind
	  im Durchschnitt die Investitionen? Welche Kosten entstehen bei der
	  Nutzung?
	
	- Welche Arten von Spielen gibt es, die die Multimedia-Moeglichkeiten des
	  Computers nutzen? Wie sind diese inhaltlich und strukturell zu bewerten?
	  Wer stellt sie her und verbreibt sie mit welchen Marketingstrategien?
	  Wie stellen sich die Hersteller von Computerspielen und multimedial
	  gestuetztem Spielzeug die Kinderzimmer von morgen vor?
	
	- Gibt es bei den Onlinediensten besondere Programmangebote fuer Kinder
	  und Jugendliche? Werden solche geplant, und wie sollten diese gestaltet
	  sein?
	
2. Fragen zu den Gefahren der neuen Medien fuer Kinder und Jugendliche

	- Welche Schlussfolgerungen werden aus den Untersuchungen gezogen, die die
	  Angebote im Bereich der neuen Medien unter den besonderen Gesichtspunkten
	  Pornographie, politischer Extremismus, Gewaltdarstellungen quantitativ und
	  qualitativ analysieren?
	
	- Gibt es darauf aufbauend besondere Studien, wie speziell multimediale
	  Pornographie-, Extremismus- und Gewaltdarstellungen auf Kinder und	   
Jugendliche wirken?
	
	- Bestehen durch Multimedia-Angebote im Vergleich zum Fernseh- und Video-
	  bereich verstaerkt Moeglichkeiten, die Realitaeten verschwimmen zu
	  lassen oder Handlungsablaeufe in der virtuellen Welt nach Wunsch beliebig
	  zu veraendern?
	
	- Welche Gefahren sehen Sie fuer Kinder und Jugendliche aufgrund der
	  zunehmenden Herstellung von kinderpornographischen Darstellungen mit
	  dem Ziel der Verbreitung im Internet?
	
3. Fragen zu den Chancen der neuen Medien fuer Kinder und Jugendliche

	- Welche Konzepte und Modellprojekte bestehen in Kindergaerten, Schulen und
	  in der Ausbildung, die den Einsatz der neuen Medien als Unterrichtsmittel
	  vorsehen, den Unterricht ganz mit Hilfe der neuen Kommunikations- und
	  Informationstechnologien realisieren und die den kompetenten und
	  verantwortungsbewussten Umgang mit den neuen Medien zum Ziel haben?
	  Welche Erfahrungen wurden dabei bisher gemacht?
	
	- Was wird von kommerzieller Seite (Buchverlage u.ae.) im Bereich des
	  "edutainment" und "infotainment" unternommen?
	
4. Fragen zu den rechtlichen, technischen und sozialen Problemen in bezug
   auf den Kinder- und Jugendschutz im Zeitalter der neuen Medien

   - Welche nationalen, europaeischen und internationalen gesetzlichen
     Grundlagen und welche rechtlichen Entwicklungen - einschliesslich
     der Rechtssprechung - gibt es fuer die verschiedenen Bereiche der
     neuen Medien, auf welche Angebotsformen koennen sie angewendet      
werden? Muessen neue Gesetze geschaffen werden bzw. bestehende
     Gesetze veraendert werden, um eventuell bestehende Luecken zu
     schliessen?

   - Kann mit den bestehenden staatlichen Kontrollorganen der Kinder- und
     Jugendschutz auch im Multimediazeitalter gewaehrleistet werden, oder
     muessen bestehende staatliche Einrichtungen neue Kompetenzen erhalten
     bzw. neue Einrichtungen geschaffen werden?

   - Gibt es technische Hardware- oder Software-Moeglichkeiten, um den
     Missbrauch von Multimediaangeboten durch Kinder und Jugendliche zu
     verhindern? Ueber welche technischen Gegebenheiten sollten die
     staatlichen Kontrollorgane verfuegen, um eine annaehrend effektive
     Kontrolle zu gewaehrleisten? Wie kann technisch sichergestellt werden,
     dass bei einzelnen Multimediaangeboten deren Anbieter bzw. deren      
Urheber exakt bestimmt und damit im Bedarfsfall auch zur Verantwortung
     gezogen werden koennen?

   - Gibt es auf nationaler oder internationaler Ebene freiwillige      
Bemuehungen von Multimedia-Anbietern, Kinder- und Jugendschutzaspekte
     zu beruecksichtigen?

   - Wo und wie koennen Kinder- und Jugendliche im Umgang mit den neuen     
 Medien geschult werden (Stichwort: Medienkompetenz)? Wo und wie
     koennen Eltern, Erzieherinnen und Erzieher bzw. Lehrerinnen und      
Lehrer fuer die Problematik "Neue Medien und Kinder- und Jugendschutz"
     sensibilisiert werden? Wie koennen die Anbieter der neuen Medien zu
     mehr freiwilliger Selbstkontrolle angehalten werden?

---

Geladen sind ausserdem:

- Verband der Unterhaltungssoftware Deutschland, Herbert Achilles
- Bundesarbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz e.V.,- Terre des  
femmes, Monika Gerstendoerfer
- Polizeipraesidium Muenchen, Gunter Hauch
- Bundespruefstelle fuer jugendgefaehrende Schriften, Frau Elke Monssen-Engberding
- Landesamt fuer Datenschutz Hamburg, Peter Schaar
- Dr. Ulrich Sieber
- Uni Hamburg, Allgemeine Erziehungswissenschafen, Prof. Dr. Stefan Aufenanger
- ZDF, Herr Carl-Eugen Eberle
- Universitaet Utrecht, Dr. Jo Groebel (Niederlande)
- Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Herr Folker Hoenge
- Uni Leipzig, Prof.Dr. Bernd Schorb
- Abteilung Forschung des Instituts "Jugend, Film, Fernsehen", Frau Helga Theunert
- AOL, Herr Bernd Schiphorst
- Compuserve, Felix Somm
- Deutsche Telekom Generaldirektion, Herr Volker Steinert