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Erklaerung von ISOC.DE und DIGI zu "Zensur im Internet" (fwd)
- To: Fitug-Debatten <debate@fitug.de>
- Subject: Erklaerung von ISOC.DE und DIGI zu "Zensur im Internet" (fwd)
- From: Thomas Roessler <roessler@sobolev.rhein.de>
- Date: Wed, 9 Oct 1996 01:31:21 +0200 (MET DST)
- cc: Thomas Roessler <roessler@sobolev.rhein.de>
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- Sender: owner-debate@fitug.de
Date: Tue, 8 Oct 1996 17:55:02 +0200
From: Klaus Birkenbihl <Birkenbihl@gmd.de>
Subject: Erklaerung von ISOC.DE und DIGI zu "Zensur im Internet"
Liebe Kolleginen und Kollegen,
das Managing Committees der ISOC.DE (deutsche Sektion der Internet Society)
und das Praesidium des DIGI e.V. (Deutsche Interessen-Gemeinschaft Internet
e.V. ) haben am 20.9.96 folgende Erklaerung zum Thema "Zensur im Internet"
verabschiedet, die ich Ihnen hiermit zur Kenntnis bringe:
Die deutsche Sektion der Internet Society (ISOC.DE) und die Deutsche
Interessen-Gemeinschaft Internet e.V. (DIGI e.V.) unterstuetzen die
Forderung von Regierung und Rechtsorganen eine Nutzung von Internet zum
Transport illegalen Materials zu unterbinden. Hierbei muessen
rechtsstaatliche Grundsaetze angewandt werden und die Verhaeltnismaessigkeit
der Mittel gewahrt bleiben.
Es ist nicht akzeptabel, einen ganzen Server sperren zu lassen, weil
sich dort ein paar beanstandete Seiten befinden. Das ist so, als wuerde
man die Grenzen nach den Niederlanden schliessen, weil dort Drogen
verkauft werden.
Die meisten Internet Service Provider (ISPs) stellen nur die Hilfsmittel
zur Verfuegung, die den Zugang zum internationalen Netz gewaehrleisten.
Mit Recht wehren sich die ISPs dagegen, fuer die darueber verbreiteten
Informationen verantwortlich gemacht zu werden.
Internet ist ein internationales Netz. Fuer Informationen, die ueber das
Netz verbreitet werden, gilt jeweils das Recht des Landes, in dem die
Informationen bereitgestellt werden.
Die Informationsgesellschaft mit einer Flut an grenzenlos verbreiteten
Informationen legt dem Individuum die Verantwortung dafuer auf, welche
Inhalte es erhalten will. Dazu gehoert die Auswahl geeigneter
Fernsehprogramme genauso, wie Zeitschriften oder das digitale Angebot
des Internet. Im Internet steht Software bereit, die es jedem Benutzer
erlaubt, sich vom Zugriff auf unerwuenschte Dokumente auszuschliessen. So
kann zwischen der notwendigen Freiheit fuer kulturelle Vielfalt und den
persoenlichen Wertvorstellungen vermittelt werden.
Die deutsche Sektion der Internet Society (ISOC.DE) und die Deutsche
Interessen-Gemeinschaft Internet e.V. (DIGI e.V.) setzen sich fuer ein
freies und offenes Internet ein, das den ungehinderten Austausch von
Information ueber nationale und kulturelle Grenzen ermoeglicht. Die
Zensurfreiheit, die im Grundgesetz verankert ist, gilt auch fuer das
Internet.
Viele Gruesse, Klaus Birkenbihl
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| Klaus Birkenbihl |
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| Research Department Networks Fax: +49 2241 14 2071 |
| Birlinghoven Schloss email: Klaus.Birkenbihl@gmd.de |
| D 53754 Sankt Augustin |
| WWW: http://www.gmd.de/People/Klaus.Birkenbihl |
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| Hinweis: DIGI e.V. und ISOC.DE |
| Die deutschsprachigen TCP/IP-Benutzer treffen sich |
| und feiern Jubilaeum: Unsere 5. Internet-Konferenz. |
| OPENNET '96 findet vom 11. bis 13. November 1996 in Berlin |
| statt. |
| Daher auf zur OPENNET '96 ! |
| Weitere Informationen beim DIGI e.V. - Vorstand, |
| e-mail: vorstand@digi.de |
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