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monsanto und maillisten



Hi, ich hab die Sache, sie laeuft wohl schon seit Oktober (?),
nur am Rande mitbekommen. Es haengt vielleicht mit dem beruehmten
genmanipulierten Mais zu sammen, der da neulich in Chicagos Silos mit
unmanipuliertem zusammengeruehrt wurde. Nicht genaues weiss ich also
nicht, anyway:

Es gibt irgendwelche Streitigkeiten zwischen einem amerikanischen
Gentechnikkonzern und Schmaehkritikern, Kreditgefaehrdern o ae 
im Internet.

Nicht in News, sondern in einer Mailingliste. Ist das "Oeffentlichkeit"??
Was darf man in Maillisten sagen??

Agent Orange von DOW CHEMICAL?

Vietnamkriegsentlaubungsmittel mit diversen Folgen:


From: wau@wau6458.other.thur.de (Wau Holland)
Newsgroups: de.soc.netzwesen,de.soc.zensur,de.talk.bizarre
Subject: Gentech-Menu: Paragrafenkot mit Agent Orange

/emp 06.01.97 - Die fast einzige aufrechte Neuigkeitengruppe der
deutschsprachigen Welt ist die Gabeln de.talk.bizarre.

[...]

Irgendeiner hat einmal angefangen, bizarre Danksagungen zu
posten im Stile "Danke, Microsoft, dass Du unter Windows
bei 72 MB RAM auch noch 8 MB Auslagerungsdatei auf der Platte
brauchst" oder 

[...]

Einen Giftmischerkonzern vom Typ MONSANTO so herabzuwurdigen,
dass die Kritik "unzul
Restaurantkritik schwierig bis unm>glich; der Vorwurf der
Gaunerei ist da eher untertrieben l

Zul
keinem Vietnamesen etwas zu leide taten, mit dem Schreibtischt
Eichmann, der pers>nlich keinem Juden etwas zuleide getan hat.

MONSANTOs patentrechtlich geschutztes Vergiften von Vietnamesen im
Vietnamkrieg mit Agent Orange brachte gute Gewinne nach dem Motto
"pecunia non olet" und beeintr
nicht. Zumindest ist MONSANTO derzeit noch nicht pleite.

Kuh-Doping mit der Nebenwirkung "pberflutung der Milchseen und
Anstieg der Butterberge" gelang MONSANTO mit einem vom Namen
entfernt an BSE erinnernden Wachstumshormon rBST.
MONSANTO bemuhte sich, Milch mit derartigen Stoffen zu verdunnen
und ging juristisch vor gegen Leute, die Milch anboten ohne
MONSANTOs Kuh-Doping-Krempel darin. MONSANTO wollte Kritik
niederklagen und versuchte die Kennzeichnung von Milch zu
verbieten, die ohne Wachstumshormone hergestellt wurde.

Gute Profite brachte MONSANTO das Patent fur ein Produkt vom
Typ "Agent Orange light" zur Unkrautvernichtung. "Leider" l
dessen Patentlaufzeit langsam ab. Wenn das andere "nachmachen"
mit Lizenz, k>nnten MONSANTOs Profite 
ASPIRIN. Die von den diversen Gesundheitsreformen gebeutelten
Kranken kaufen heute oft billigere wirkstoffidentische Produkte
statt ASPIRIN.

Deshalb scheint logisch, dass MONSANTO inzwischen auf
gentechnisch ver
fur die Zukunft Profite zu sichern.

Kritiker fertigzumachen erh>ht u.U. den Konzerngewinn und ist
insofern zumindest u.U. wirtschaftlich "vernunftig".
Deshalb h
Truppe fur Offensiv-PR. Die Werbeagentur Young & Rubicam
macht da "Schmutzarbeit" und bemuht sich, saubere Finger zu
behalten.
Sie betreibt Recherche offener Quellen, wie sie nach Vorgaben
amerikanischer Geheimdienstler inzwischen ublich ist und
arbeitet relativ schnell.
Zu "offenen Quellen" geh>ren "offene Mailinglisten", wie sie
im Verzeichnis deutschsprachiger Mailinglisten stehen.
Eine davon ist GENESIS, derzeit GENESIS@NAD-MEER.GUN.DE

So war es den PR-Pinkertons binnen rund 48 Stunden m>glich,
folgende Arbeiten global verteilt durchzufuhren:

- Lesen eines Flugblattes mit der pberschrift "MONSANTO -
  Konzern der Gene - Gifte - Gaunereien" bei Young & Rubicam
  in New York auf der Mailingliste genesis
- Weiterleiten nach Young & Rubicam Frankfurt/M
- Erstellen einer falschen eidesstattlichen Versicherung
- Weiterleiten zur deutschen Monsanto-Zentrale in Dusseldorf
- anwaltliche Prufung
- Erstellen einer Unterlassungserkl
- Unter Verzicht auf die ex-amtliche Schneckenpost Zustellung mit
  eigenem Boten an den Weiterleiter des kritischen Flugblattes

Um das alles binnen rund 48 Stunden zu leisten, ist eine
exzellente Logistik bei Y&R und Monsanto erforderlich.
Dafur ein Gluckwunsch!

Schlechte Logistik ist es jedoch, wenn MONSANTO vor lauter
Bestrafungs- und Abschreckungsgier bei Gericht eine falsche
eidesstattliche Versicherung vorlegt. Darin wird behauptet, von
der Mailingliste durch eine bei Gericht vorgelegte WWW-Seite
erfahren zu haben, auf der diese Mailingliste garnicht erw
wird. Erw
Eine falsche eidesstattliche Versicherung ist eher keine MONSANTO-
Gaunerei, sondern scheint eine Ausgeburt der konzernublichen Arroganz
der Macht zu sein.

Es wird interessant sein, zu beobachten, was geschieht.
MONSANTO & Co haben sich mit den ergriffenen juristischen
Schritten nicht nur l

Es ist gut m>glich, dass Y&R den PR-Etat von MONSANTO verliert
wegen Schlamperei bei der Arbeit und der Anwalt von MONSANTO
wegen Vorlage einer falschen eidesstattlichen Versicherung
mindestens einen Ruffel oder so kassiert.

Am 8. Januar ist Verhandlung in Dusseldorf, wenn MONSANTO
nicht so intelligent ist, die Klagedrohung zuruckzuziehen.
Gelegenheit, das rechtzeitig zu erfahren, hat MONSANTO.

Denn dieser Text erscheint nicht nur in cl.magazine.mik,
sondern wird anschliessend weitergeleitet an die Mailingliste,
die von MONSANTO gelesen wird.

Das wichtigste jedoch sind Stilfragen bei der Anwendung des
Presserechtes auf "neue Medien".
Denn bei einer emp-Publikation in cl.magazine.mik braucht ein
Betroffener keine einstweiligen Vergnugungen zu veranlassen,
um eine Gegendarstellung zu bringen oder Fehler zu korrigieren.

Das geht ganz ohne Gerichtsverfahren, es genugt, auf die
Sendetaste zu drucken und die Gegendarstellung nach eigenem
Ermessen an den gleichen Sendeplatz zu bringen wie den
eigentlichen Artikel.
Das gilt genauso fur eine Gegendarstellung auf einer
Mailingliste. Allein dadurch ist die Klage von Monsanto
abzuweisen.

(c) Wau Holland

....ein beitrag von eMailPress, der agentur gegen den strich...

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