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Krypto mit Nachschluessel



München (PC-WELT) - Die US-Regierung lenkte im Streit um den
Export von Verschlüsselungstechnologie ein: Microsoft, Netscape und
eine weitere Firma erhielten dieser Tage die Erlaubnis, ihre Programme
mit 128-Bit-Verschlüsselung auszuliefern. Damit werden "sichere
Verbindungen", bei denen die Daten zwischen Webserver und Browser
verschlüsselt übertragen werden, endlich wirklich sicher: Ein
128-Bit-Schlüssel ist mit heutiger Computertechnologie nicht zu
knacken. Die Freigabe erfolgt allerdings unter der Bedingung, daß die
US-Behörden nach einem Gerichtsbeschluß einen "Nachschlüssel"
einsetzen können, mit dem die Daten entschlüsselt werden. Der
"Nachschlüssel" soll bei einer vertrauenswürdigen Firma hinterlegt
werde. Netscape arbeitet dazu mit Verisign zusammen, Microsoft sucht
noch nach einem Partner. Netscape will den Communicator und den
Suite Spot Server, Microsoft den Internet Explorer, Money 98 und den
Internet Information Server (IIS) mit der 128-Bit-Verschlüsselung
ausrüsten. Erst vor wenigen Tagen zahlte die amerikanische
Sicherheitsfirma RSA 10.000 Dollar an ein Team, das mit Hilfe vieler
über das Internet vernetzter Rechner eine mit einem 56-Bit Schlüssel
codierte Nachricht geknackt hatte.
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Josef Dietl                             jdietl@w3.org
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