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Re: Neue Krypto-Linie?




Dr. Fischer-Heidlberger schrieb als Antwort:

>Die von Bundesinnenminister Kanther nun favorisierte Lösung, die 
>Verschlüsselung allgemein zuzulassen, aber bestimmte, zertifizierte und 
>hinterlegte Verfahren zu empfehlen, kommt beiden Interessen entgegen. 
>Einerseits besteht die Möglichkeit, sich eines eigenen Schlüssels zu 
>bedienen - wobei auch die Verantwortung für die hinreichende Sicherheit 
>beim Nutzer liegt -, andererseits aber kann der zertifizierte und 
>hinterlegte Schlüssel genutzt werden.

Die hier skizzierte "Loesung" hat Haken und Pferdefuesse.

Der Haken bei der Hinterlegung ist, das eine Hinterlegung
(Sammlung) von privaten Schluesseln (wenn das hier gemeint ist) 
nicht Verfassungskonform in der Mehrheit der europaeischen Laender
ist.

Der Pferdefuss ist das bestimmte zertifizierte Verfahren.
Auf Druck der Dienste wird versucht das sogenannte "Royal Holloway"
Key Management protokoll einzusetzen. Dieses Protokoll ist
vom CESG (UK) beauftragt worden und hat einige Gemeinheiten
parat. Dieses Protokoll kann z.B. so implementiert werden,
dass die Dienste freien Zugang zu den hinterlegten Schluesseln
haben; ohne Gerichtsbeschluss und ohne Mitwirkung der Hinterlegungs
stelle.

Deshalb ist die vorgeschlagene Loesung, mit dem geschilderten
Hintergrund, nicht machbar.

Theodor Schlickmann