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fitug/CCC von Gruhler erwaehnt



Fuer debate@fitug und intern@ccc - nicht zur Veroeffentlichung.

Der Minispammer Alexander K.A. Gruhler hatte Ende Dezember seine
Buchreklame in etliche Newsgroups geschickt; archiviert habe ich
nur seine Postings nach de.soc.zensur und cl.menschenrechte.afrika.

In dsz ergab sich ein Thread dazu, in dem einiges schon "verrissen"
wurde. Sein Stil:

"Zensur im Internet/ Buchhinweis"
MsgID <34A6A309.30559E92@ibm.rhrz.uni-bonn.de>
von uzs719@ibm.rhrz.uni-bonn.de (Alexander K.A. Gruhler)

>betr.: Neuerscheinung:
>Das Ende der "totalen" Freiheit im Internet? Die Auswirkungen
>inkriminierter Inhalte auf die Informationsgesellschaften, 170 Seiten,
>ISBN-3-8288-9006-7
>
>
>Sehr geehrte Damen und Herren,
>
>ich möchte dieses Diskussionsforum auf mein Buch aufmerksam machen, das
>seit Januar 1998
>über den Buchhandel erhältlich ist.

>Darin wird ein in der Netzwelt brisantes Thema behandelt: Im Vordergrund
>der Betrachtung steht der Stellenwert inkriminierter  Internet-Inhalte
>sowie ihre konkreten Auswirkungen - die in vielen Ländern oft in einer
>rigiden Internetzensur endet.

>Wie Sie sicherlich wissen, gibt es zur Zeit kein vergleichbares Buch,
>auch nicht im englischsprachigen Raum, das die Ereignisse um diese
>Problematik einmal konkret zusammenfaßt.

>Ich hoffe, daß dieses Buch der
>jetzigen Diskussion um die internationalen und nationalen Regulierungs-
>und Zensurbemühungen einen entscheidenden Impuls geben wird.
[...]
>Um Ihr Interesse zu wecken und einen ersten Überblick zu bieten, füge
>ich das Inhaltsverzeichnis
>meines Buches an.
[...]
>1.  INTERNET   EIN LIBERTÄRES UND SUPRATERRITORIALES MEDIUM MIT
>SCHATTENSEITEN
[...]
>2.  DAS BEMÜHEN KULTURELL HETEROGENER STAATEN DAS INTERNET EINER
>KONTROLLE ZU UNTERWERFEN
>   2.1  Supranationale Zusammenschlüsse
>    2.1.1 OECD
>    2.1.2  Europäische Union (EU)
>    2.1.3  Europarat
>    2.1.4  G7 /P8
>    2.1.5  Gesamteuropäische Ebene
>    2.1.6  UNESCO
>   2.2  Mitteleuropa
>    2.2.1  Belgien
>    2.2.2  Dänemark
>    2.2.3  Deutschland
>    2.2.3.1   Reaktionen staatlicher Stellen auf inkriminierte
>              Inhalte
>    2.2.3.1.1 Die Staatsanwaltschaft München gegen Compuserve
>    2.2.3.1.2  Die Generalbundesanwaltschaft gegen die Radikal
[...]

Soweit Auszuege aus dem Minispam.

Habe das Ding heute als Rezensionsexemplar vom TECTUM Verlag
Marburg 06421-481523 Fax -43470 bekommen.

! Kurzrezension:
! Zum Nachschlagen eines "internationalen Ueberblicks" ist das Buch
! ansatzweise geeignet, fuer mehr eher nicht.
! Ich weiss noch nicht, ob ich eine Rezension schreiben soll,
! denn auch ein Verriss ist mehr Werbung als ich machen will.


In 2.2.3.1.2 heisst es auf S. 69/70:

>Das Resultat der ersten (gemeint ist wohl: zweiten; wau)
>XS4All-Blockade jedoch bescherte der BAW den gegenteiligen Effekt.
>Diesmal waren die Zensurgegner besonders fleissig: Innerhalb
>weniger Tage wurde die Zeitschrift auf ueber 50 anderen Rechnern
>in Finnland, Italien, Daenemark, Niederlanden, Belgien, den USA
>und sogar in Japan gespiegelt. Die HTML-Seiten wurden auf einem
>oeffentlich zugaenglichen FTP-Server gespeichert.
>Zweimal wurde die komplette Radikal-Ausgabe sogar in deutschen
>Usenet-Gruppen gepostet. Der Foerderverein Informationstechnik
>und Gesellschaft (FITUG e.V.), hatte sich ebenfalls dieser
>Sperrmassnahme verschlossen und bot seine Server an, um die
>Providersperren zu umgehen.

>Die Radikal-Seiten blieben so weiterhin errreichbar...

Hmmm.
Interne Ansage:
Das halte ich fuer eine gefaehrliche Formulierung, die mir deutlich
missfaellt. Das "um" im Satz koennte in der Zukunft ein juristisches
Problem werden. Nur so fuer den Hinterkopf.

Weiter:
Der Autor ist "selbstzensierend": im "Literaturverzeichnis"
gibt es bei den "WWW-Quellen" zwei Klassen: URLs und "Namen".

Bei den "Namen" steht jeweils nur:

>WWW-Seiten der Autonomen Antifa (M)
>WWW-Seiten der Radikal
>WWW-Seiten des Thule-Netzes
>WWW-Seiten nadirs
usw.

Da muss sich jeder selbst zusammensuchen, dass es zB
http://www.nadir.org
heisst.

Der Minispammer schreibt im Glossar

>Junk-Mail
>sind unerwuenschte Nachrichten bzw. Emails, die entweder ein
>einzelner User erhaelt, oder aber Newsgroups. Werbeunternehmen
>versenden ihre Angebote gerne ungefragt, da sie kaum Kosten
>verursachen.
>Die Junk-Mails in den Newsgroups sind in der Regel politisch
>oder religioes motiviert, um opponierende Diskussionsgruppen
>bei der Kommunikation einzuschraenken oder gar zu unterbinden
>(bspw. Scientology).

Der Minispammer weiss entweder sehr wenig vom Usenet oder er
gehoert der Religionsgemeinschaft "Freie Marktwirtschaft" an.
[...]
>(Usenet)-Newsgroups
>stellen den zeitversetzten, papierlosen Austausch von Nachrichten
>ueber Email dar. [...] Alle Newsgroups bilden das sog. Usenet,
>das aufgrund der Fuelle an Themen und Beitraege fuer linke
>politische Gruppen "The purest form of democracy" darstellt.

Wahrscheinlich hat er das mentale Problem, dass seine Uni Bonn
ein "CL-System" ist; anders kann ich mir das kaum erklaeren.

Auch die unserioesen Drewes-Geschichten werden verbreitet,
allerdings taucht der Name "Drewes" dabei _nicht_ auf.

Auf S.16 heisst es:

>Dass sich aber nicht nur in einschlaegigen Newsgroups
>Linksradikale tummeln und eine Zensur daher sinnlos waere,
>zeigte die Anfrage des Users mit der Email-Adresse
>robermaier@hotmail.com. Er suchte Ende Januar 1997 ausgerechnet
>in der Newsgroup des Chaos Computer Club (unpolitische Hacker-
>vereinigung) aufgrund des geplanten Castor-Transports nach
>einem "Rauschgenerator bzw. kleinen Stoersender, um die
>Einsatzfrequenz der Polizei zu unterbrechen".

Es war wohl ein Crossposting nach de.alt.radio-scanner und doc;
der Originalartikel liegt - obwohl ich doc seit 11/96 ziemlich
komplett habe - mir nicht vor.
U.a. habe ich im Thread geantwortet mit:

EMP: /de/org/ccc
EMP: /de/alt/radio-scanner
ABS: wau@wau6458.other.thur.de (Wau Holland)
BET: Re: Polizeifunk
EDA: 19970124193500S+2
MID: 6PSdTEfZeMB@wau6458.other.thur.de
BEZ: 5c2sti$498@sparcserver.lrz-muenchen.de
BEZ: Pine.A32.3.95.970121191612.105145A-100000@alma.student.uni-kl.
BEZ: N.012297.230651.62@mst3-14.worldaccess.nl
[...]
>Und nochmal: statt "Ton-Steine-Scherben" oder Rauschen auf dem
>Polizeifunk zu senden, sind subtil plazierte Wiederholungen
>aufgenommener Funksprueche wirksamer.
>Das ist logisch und kein Aufruf zum Handeln.
>Denn sowas ist ja verboten.
>
>wau
>-- Meine drei grossen Prozessgegner waren im weitesten Sinne Linke
>-- oder ehemalige Linke. Das kann kein Zufall sein. (Eckhard Henscheid
>-- am 17.1. in Marburg auf hr2-Podiumsdiskussion "Komik vor Gericht")