[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]
Re: [LIST] Der "Chaffing and Winnowing"-Algorithmus
- To: "fitug list" <debate@fitug.de>
- Subject: Re: [LIST] Der "Chaffing and Winnowing"-Algorithmus
- From: Boris Groendahl <boris@berlin.snafu.de>
- Date: Thu, 9 Apr 1998 15:44:32 +0200
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
- Sender: owner-debate@fitug.de
Markus Fleck (fleck@informatik.uni-bonn.de) at 1998.04.09 01:00:
>IMHO ist der interessanteste Aspekt von C&W, dass es technisch so
>kompliziert ist, dass Juristen sich noch in Jahren darueber streiten
>werden (falls sie den Mechanismus ueberhaupt durchschauen). Oder traue
>ich denen da jetzt zu wenig zu?
Ich fuerchte ja. Ich denke, ein Jurist ohne Ahnung von der Materie wird
vom Ergebnis her argumentieren und wenn das Ergebnis ist, dass nicht
entzifferbare vertrauliche Kommunikation moeglich ist, dann ist das das
Entscheidende. Juristen sind mindestens solche Klugscheisser und
Rechthaber wie Informatiker :)
Die interessante Frage lautet, und darauf zielt ja die ganze Idee, ob man
ein etwaiges Verbot von Kryptographie so formulieren kann, dass digitale
Signaturen und aehnliches erhalten bleiben aber so etwas wie C&W trotzdem
unter die Regulierung faellt. Rivest scheint darauf zu vertrauen, dass
das nicht geht, weil jeder einzelne Schritt in C&W legal und sogar
staatlich erwuenscht sei.
Ich bin nicht dieser Meinung. Wenn man das Verfahren im Ganzen
betrachtet, ist doch klar, worauf es hinauslaeuft, und dass jeder
einzelne Schritt dahin ok ist, aendert daran gar nichts. Das waere etwa
so, wie zu sagen, "hey, was wollt ihr denn, mein Programm hier
faktorisiert doch nur ein paar elliptische Kurven".
-- Boris Groendahl.
___________________ Texte Und Konzepte Fuer Medien.