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Re: [LIST] Der "Chaffing and Winnowing"-Algorithmus



Markus Fleck (fleck@informatik.uni-bonn.de) at 1998.04.09 01:00:

>IMHO ist der interessanteste Aspekt von C&W, dass es technisch so
>kompliziert ist, dass Juristen sich noch in Jahren darueber streiten
>werden (falls sie den Mechanismus ueberhaupt durchschauen). Oder traue
>ich denen da jetzt zu wenig zu?

Ich fuerchte ja. Ich denke, ein Jurist ohne Ahnung von der Materie wird 
vom Ergebnis her argumentieren und wenn das Ergebnis ist, dass nicht 
entzifferbare vertrauliche Kommunikation moeglich ist, dann ist das das 
Entscheidende. Juristen sind mindestens solche Klugscheisser und 
Rechthaber wie Informatiker :)

Die interessante Frage lautet, und darauf zielt ja die ganze Idee, ob man 
ein etwaiges Verbot von Kryptographie so formulieren kann, dass digitale 
Signaturen und aehnliches erhalten bleiben aber so etwas wie C&W trotzdem 
unter die Regulierung faellt. Rivest scheint darauf zu vertrauen, dass 
das nicht geht, weil jeder einzelne Schritt in C&W legal und sogar 
staatlich erwuenscht sei.

Ich bin nicht dieser Meinung. Wenn man das Verfahren im Ganzen 
betrachtet, ist doch klar, worauf es hinauslaeuft, und dass jeder 
einzelne Schritt dahin ok ist, aendert daran gar nichts. Das waere etwa 
so, wie zu sagen, "hey, was wollt ihr denn, mein Programm hier 
faktorisiert doch nur ein paar elliptische Kurven".

-- Boris Groendahl.

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