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Re: Freiheit im Internet



Hi,

Holger Veit zu Mel:
> Komisch, da haben wir wohl eine aehnliche Entwicklung durchlaufen ;-)
> BTW: so lassen sich Menschenversuche (a.k.a. Kindererziehung) trefflich
> begruenden.

Nein, lassen sich nicht, da dies die falsche Annahme vorraussetzt, dass
alle Kinder so sind wie der, der diese Begruendung vorbringt.
Aber das nur am Rande ...

> Richtig, aber das habe ich ja auch nicht so gesagt. Und Philosophie ist
> typischerweise auch nicht etwas, was man seinen Kindern untersagt. Da gibt
> es genug andere entdeckenswerte Dinge, die in der "Baeh"-Schublade liegen.
> Es geht nicht um philosophische Fragen, sondern um das Faktum, dass ein
> Kind mit einer Konsumentenhaltung "ich frage, und es kommt sofort eine
> Antwort" irgendwann so oder so ueber die Erkenntnis stolpern wird, dass
> Papi und Mami keine allwissenden Goetter sind [*]. Und diese Beobachtung ist,

(BTW: das Alter, in Kinder Zweifel an Papi und Mami bekommen, liegt
ueblicherweise bei 5 Jahren - frueh genug ? &:))

Aber prinzipiell: wir reden hier aneinander vorbei.

Also probier ich's nochmal:

Wau hat zu dem Thema geschrieben:
> Paedagogische Begleitung ist wichtig. Klarheit heute.
> Keine Widersprueche, kein Klapperstorch.
> Dem Alter angemessen Wahrheit erklaeren.
> 
> Ich glaube nicht, ich weiss.
> Vertrauen ist der Anfang von allem.
> Ich konnte zu meinen Eltern kommen und fragen.

Und genau darauf wollte ich hinaus. Zu den Eltern kommen koennen, um zu
fragen (die Antwort "weiss ich nicht" ist auch eine Antwort ... die
Antwort "da bist du noch zu klein fuer, das erklaer ich dir, wenn
Du gross bist" in meinen Augen aber nicht ... ).

Und auf das "dem Alter angemessen Wahrheit erklaeren". Das ist
wichtig. 

*Nicht* die "Baeh-Schublade", wie Du das meinst. Sowas sollte es
prinzipiell nicht geben (das ist eine faule und bequeme Art,
unliebsame Frager abzufertigen).

Leider habe ich als Kind die Erfahrung gemacht, dass ich mit vielen
Dingen nicht zu meinen Eltern kommen konnte. Ich habe sehr genau
gespuert, welche Themen man besser nicht anspricht (und dazu gehoerten
z.B. die Pornos von meinem Vater, die ich irgendwann gefunden habe ... 
im Gegensatz zu meiner Mutter uebrigens <g> ). Und ich glaube, ich bin
da kein Einzelfall ... 

BTW - ich glaube nicht, dass viele Kinder die von Dir beschriebene
Konsumentenhaltung besitzen - ueblicherweise nennt man die Fragerei von 
Kindern Neugierde (und es ist ein Zeichen von Intelligenz).

Trotzdem denke ich, dass Freiheit im Internet das Beste waere
(je mehr ich darueber nachdenke, desto mehr ueberwiegen die Vorteile).
Foren, wo man jemand anders als die Eltern fragen kann, sind ja
auch eine Loesung ... in unserer Gesellschaft werden Kinder 
sowieso immer weniger von den Eltern gepraegt, das kann ein
Nachteil sein, muss aber nicht.


Cheers,

Mel
-- 
A black hole is where GOD is dividing by zero ...