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Re: Nochmal "oeffentlich"/"privat".........



> 
> Ganz so einfach ist die Unterscheidung nicht. Man kann IMHO nicht die
> Sache nach der Technik beurteilen, sozusagen weil sich jeder in eine
> Mailliste eintragen kann, ists oeffentlich. Es kann sich in der Mensa
> auch jeder an meinen Tisch setzen und mithoeren, sich ins Gespraech
> einmischen, trotzdem bleibts was eher privates. Oder ?

Das mit der Mensa sehe ich nicht so. 'Privat' ist fuer mich nur das, bei dem
ich bewusst einen bestimmten (oder auch mehrere) Kommunikationspartner 
auswaehle, und nur den/die, z.B. bei einem Liebesbrief. Es mag vielleicht 
der *Eindruck* bestehen, dass ich in der Mensa nur mit einer Einzelperson
spreche, und abhaengig vom Thema ergibt sich eine diffuse Art Privatheit
daraus, dass Lauscher zwar die Worte hoeren, aber den Kontext nicht kennen, 
aber ich kann nicht generell davon ausgehen, dass kein Mithoerer sich keinen 
Reim aus dem Gespraech machen kann. Es gibt da vielleicht gesellschaftliche
Hemmschwellen sowie fehlendes Interesse bei der Mehrzahl der potentiellen
Zuhoerer, sonst koennte man wohl von jedem Plausch in der Mensa kurze Zeit
spaeter eine Abschrift des Gespraechs am schwarzen Brett finden. Es ist wohl
vor allem so, dass es uns auch selbst bei belanglosen Themen wenig kuemmert,
wer den Talk mitbekommt. Einen Bankraub werde ich aus diesem Grunde mit
Komplizen kaum in der Mensa verabreden.

Was eine Mailingliste angeht, in die sich jeder eintragen kann: wenn ich
dort etwas poste, dann bin *ich* mir durchaus bewusst darueber, an wen das
moeglicherweise geht, und nutze durchaus auch die sich darus ergebenden
Stilmittel, etwa in einer Gruppe, in der ich Juristen vermute, ueber 
Juristen zu laestern. Das Usenet ist andererseits ein Beispiel dafuer, dass
nicht jedem Poster die potentielle Zielgruppe klar ist.

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