Re: [FYI] Microsoft kooperiert mit Fraunhofer-Institut Darmstadt

[Holger Veit <Holger.Veit@gmd.de>]

> 
> Ist die Fraunhofer-Gesellschaft eigentlich steuerlich beguenstigt?
> 
> Wie wirken sich solche Aktivitaeten auf den steuerlichen Status aus wie
> (1) Patentieren von MP3
> (2) Arbeiten fuer Betriebsgeheimnisse einer Firma
> 
> Wenn unsere Staaten nicht so impotent waeren, koennten sie sich als
> Kaeufer von Patenten profilieren.  So ein Patent waere dann z.B. in
> Deutschland nicht mehr lizenzpflichtig.  Das wuerde den Standort
> foerdern.  Gleichzeitig wuerde das den Widerspruch zwischen Kommerz
> und Forschungsauftrag aufheben.

Die FhG finanziert sich, wie die anderen HGF-Einrichtungen auch, weitgehend
einerseits aus Steuermitteln, zum anderen durch externe Finanzierung. Der
Prozentsatz der extern einzuwerbenden Mittel ist unterschiedlich und ist bei
den eher praxisbezogenen HGF-Einrichtungen, zu denen die FhG gehoert, eher
hoch. Zur externen Finanzierung gehoeren u.a.:
- Industrieauftraege
- Support fuer Ausgruendungen, welche Forschungsergebnisse verwerten,
- Selbstvermarktung und Aswertung von Ergebnissen und Patenten
Zu den Industrieauftraegen gehoert natuerlich auch der Umgang mit Betriebs-
geheimnissen Dritter.
Insofern sind sowohl das Verhoekern von MP3 als auch eine Auftragsarbeit
fuer M$ nicht nur erlaubt, sondern sogar von staatlicher Seite erwuenscht
oder sogar verlangt. Die oeffentlichen Kassen sind leer, und der Prozentsatz
externer Finanzierung wird in der Zukunft sogar noch steigen. Damit ist es
der Staat bzw. die Politik, welche die Forschung an solchen Einrichtungen
versaut und entsprechend Wissenschaftler quasi in die Prostitution zwingt.

Die FhG, ebenso wie die GMD sind ordentlich eingetragene Gmbh-Unternehmen
und daher auch wie eine normale Firma vorsteuerabzugsberechtigt. Es gibt
m.W. ausser der staatlichen Grundfinanzierung keine besonderen Verguenstigungen
fuer HGF-Institute.

-- 
         Dr.-Ing. Holger Veit             | INTERNET: Holger.Veit"at"gmd.de
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