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[FYI] Wassenaar - Presseecho
- To: debate@fitug.de
- Subject: [FYI] Wassenaar - Presseecho
- From: "Axel H. Horns" <axel.horns@fitug.de>
- Date: Tue, 8 Dec 1998 09:38:52 +0100
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Internet:
US-Kryptographieregelung von führenden Industriestaaten übernommen
(Meldung vom 7.12.1998)
In Sachen Exportkontrollen für Datenverschlüsselungssoftware,
sogenannte Kryptographieprogramme, haben sich 33 führende
Industriestaaten auf ein gemeinsames Vorgehen geeinigt: Leicht
verschlüsselnde Soft- und Hardware darf demnach künftig frei
gehandelt werden, die stark verschlüsselnden Versionen fallen
unter die Exportregelungen für Waffensysteme. Diese Vereinbarungen
wurden Ende vergangener Woche auf einer Konferenz der 33
Wassenaar-Staaten unterzeichnet - darunter die USA, Deutschland,
Japan und Großbritannien. Damit dürfen auch außerhalb der Grenzen
der Unterzeichnerstaaten in Zukunft jene Krypto-Produkte gehandelt
werden, deren Verschlüsselungsgrad unter dem 56-bit Standard (Data
Encryption Standard DES) liegt. Programme mit einem
Verschlüsselungsgrad von über 64 Bit fallen hingegen jetzt unter
die neue Exportkontrolle. Damit haben die USA ihre umstrittenen
Krypto-Exportregelungen praktisch auf das Gebiet aller
Wassenaar-Staaten ausdehnen können. Die Regelung verbietet die
Ausfuhr jeglicher stark verschlüsselnder Programme - es sei denn,
bei staatlichen Stellen wird eine Art "Nachschlüssel" hinterlegt,
mit welchem Geheimdienste oder ähnliche Staatsvertreter jederzeit
auf verschlüsselte Daten Zugriff hätten. Vertreter der
Clinton-Regierung begründen diesen Standpunkt stets mit dem Schutz
vor Terroristen und Kriminelle weltweit, die mit Hilfe der
Verschlüsselungstechnologie ihre Aktivitäten zu verschleiern
könnten. Die Gegenargumente kamen bisher von Seiten der
[...]
Tagen mit Hilfe eines handelsüblichen PCs gelungen. Fraglich ist
ebenfalls noch, inwieweit Internet-Seiten zum freien Herunterladen
derartiger Programme beschränkt werden müssen. Ein Beispiel ist
der Verschlüsselungsklassiker "Pretty Good Privacy", der in den
USA entwickelt und seit jeher in seinen neuesten Versionen vom
Exportverbot betroffen war. Ein Herunterladen des
Sharewareprogrammes von der
PGP-Homepage{http://www.nai.com/download/default.asp} in den USA
ist für Websurfer außerhalb der Staaten unmöglich. Umgangen wurde
das Verbot allerdings, weil pfiffige Gruppen den
Software-Quellcode in gedruckter Form legal ausführten und das
Programm beispielsweise auf der Webseite der norwegischen PGP
International Users Group wieder zum Herunterladen bereitstellten.
[Quelle: Dörte Saße, CnetNews]
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