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Re: [FYI] UNESCO: Provider sollen zensurieren



On 21 Jan 1999, Harald Milz wrote:

> > Solche Verbote lehne ich natürlich strikt ab. Die Grenze ist genau dort,
> > wo Menschen gegen ihren Willen direkt zu Schaden kommen.
> 
> Was im Falle Kindesmißbrauch kein Thema ist, denn dort kommen die
> Kinder zumindest psychisch, meist auch körperlich, zu Schaden. "Bloßes
> Konsumieren" von KiPo fällt auch darunter -- irgendwer muß die Kinder
> ja bei was weiß ich fotografiert haben, und wenn das kein Mißbrauch ist,
> weiß ich es nicht. 

Zumindest in vielen Einzelfaellen wird man weder psychischen Schaden noch
Gewaltanwendung nachweisen koennen.  Ausserdem ist es fraglich, ob das
Anschauen und Verbreiten von Informationen nur deshalb verboten werden
kann, weil diese Informationen illegal erstellt wurden.  Ein konsequenter
Liberalismus muesste solche Verbote ablehnen und alles auf die Bestrafung
der wenigen Fotografen beschraenken, die sich etwas nachweisen lassen. 

Uebrigens: auch viele Porno-Bilder entstehen unter sehr dubiosen
Umstaenden.  Rotlichtviertel sind bekanntlich Brutstaetten fuer mehr als
nur ein paar Bilder.  Die liberale Antwort darauf heisst dennoch:  nichts
verbieten, solange nicht Verbrechen von Individuen an Individuen im aller
engsten Sinne nachzuweisen sind.

> Mag doch jeder nach seiner Facon glücklich werden.  Auf Andersdenkenden
> und -fühlenden ist gerade in diesem Jahrhundert genug herumgehackt worden.

Und doch wird man auch dann, wenn man die Toleranz zum obersten Prinzip
erklaert, die Widersprueche nicht los.  Es gibt mehr Alternativen als
die beiden Extrempole Totalitarismus und Liberalismus.

-- 
Hartmut Pilch
http://www.a2e.de/phm/