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FYI: Computer fuer alle Schueler



 HiYa!

Erst die Meldung, dann der Comment:

---/ http://www.heise.de/newsticker/data/ciw-12.04.99-000.html /---

Computer für alle Schüler 

Computer sollen bald in jedem Klassenzimmer dazugehören. Nach Vorstellungen
von Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) soll zunächst die
Industrie den Schulen ausgemusterte Geräte, die jünger als drei Jahre sind,
kostenlos überlassen. Gleichzeitig wünscht sich die Ministerin die
Entwicklung eines preiswerten tragbaren Kleincomputers, mit dem
Schulklassen für den Unterricht ausgestattet werden können. Ziel sei es,
allen Schülern in der Schule und zu Hause den Zugang zum Computer zu
ermöglichen.
Der Obmann für Bildungs- und Forschungspolitik der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thomas Rachel, bezeichnete den Vorschlag der
Ministerin, ausgemusterte PCs in Schulen einzusetzen, als verspäteten
Aprilscherz. Die Entwicklung der Computertechnologie habe ein Tempo
angenommen, das PCs bereits innerhalb weniger Jahre veralten lasse. Selbst
jüngere Modelle würden den heutigen Anforderungen zum Teil nicht mehr
gerecht, beispielsweise eine angemessene Nutzung des Internets zu
gewährleisten. (ciw/c't)
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Copyright 1999 by Verlag Heinz Heise
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Die Aprilscherze kamen eher von der vorherigen Regierung. Die hatte die
Notwendigkeit der informationstechnischen Grundausbildung in den Schulen
mehr als straeflich vernachlaessigt. Und der absurde Gedanke, dass die
so den Schulen vermachten Geraete den 'heutigen Anforderungen' nicht mehr
gerecht werden koennten, ist Humbug. Schliesslich sollen damit keine
rasanten Spiele laufengelassen werden, sondern ein Grundeinstieg in die
Informatik vermittelt werden koennen. Und dazu reichen die Teile voellig
aus. Eine 'angemessene Nutzung des Internet' ist damit allemal moeglich,
der DOS-lynx kann sogar mit den Geraeten aus den Erstneunzigern betrieben
werden. Aber im Ernst, die Kids sollen sich auch nicht die multimedialen
Porno-Sites anschauen, sondern das Netz als Werkzeug zu gebrauchen lernen.

Es zeigt sich daran, dass der gute Herr Rachel keinerlei Ahnung hat, von
was er da faselt. Bestenfalls hatte er da was aus der Computerbild nach-
geplappert, aber fundiert ist wirklich was anderes. Der Ansatz von Frau
Bulmann ist eine ueberlegenswerte Idee. Tatsaechlich werden haeufig
Geraete nach zwei Jahren schon ausgemustert und der Vernichtung zugefuehrt
(selbst Mitarbeiter kommen oft nicht in den Genuss, so ein Teil evtl.
guenstig zu erwerben - Erfahrungsbericht 1997). Der Hintergedanke der
Firmen ist aber auch nachvollziehbar - auf den Platten sind oft noch
geschaeftsrelevante Daten vorhanden. Vor einer Abgabe an die Schulen
muss dieses Problem also erst definitiv geloest werden - und daran
scheitern viele Firmen offenbar noch. Ansonsten - vollste Unterstuetzung
von meiner Seite. Bliebe nur noch die Qualifizierung der notwendigen
Lehrkraefte - auch hier ein 'schwarzes' Loch.

MfG, Olaf
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