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Re: [FYI] Internetmissbrauch



On Sun, Sep 26, 1999 at 07:24:09PM +0200, Johannes Ulbricht wrote:
> >Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sowas im Hinblick auf die
> >Massentraegheit mittlerweile bewusst in Kauf genommen wird. Wer einen
[...]
> Tja, wie soll man solche Probleme in den Griff bekommen? Vor allem, wenn die 
> Ueberwachten davon nicht unbedingt was wissen muessen und die 
> Verantwortungszurechnung in der betrieblichen Hierarchie so funktioniert, dass 
> ein Chef alles ueber einen Untergebenen wissen muss, was er kann, sonst hat er 
> aus Sicht der ihm Vorgesetzten die Dinge nicht unter Kontrolle. Selbst, wenn 

Dann ist der Hebel dort anzusetzen. Der Punkt ist doch, dass sich ein Netz
des vollstaendigen, gegenseitigen Misstrauens etabliert hat. Je groesser
der Betrieb ist, um so mehr Kontrolle ist erforderlich.

> Mein Vorschlag waere, nicht, wie das gegenwaertige Datenschutzgesetz, nur bei 
> der (unkontrollierbaren) Datenerhebung und -speicherung anzusetzen, sondern 
> auch die Bereiche davor und danach zu erfassen:
> - Den Verkauf, die Herstellung usw. derartiger Software zu verbieten.

Der Gedanke ist gut, allein so undurchfuehrbar wie eine Durchsetzung eines
Porno-Verbots im Internet. Wo offiziell die Software verboten ist, wird sie
eben verdeckt erstellt und eingesetzt.

> - Die Verwendung rechtswidrig erlangter Daten zu erschweren, etwa, indem Daten 
> nur noch weitergegeben werden duerfen, wenn mitgeteilt wird, wo sie herkommen 
> und wie sie erlangt sind. Das waere auch aus anderen Gruenden ganz sinnvoll.

Schon allein bei meinem erwaehnten social engineering der Personalchefs gegen 
einen missliebigen Mitarbeiter klappt das Schema nicht mehr. Dann wird eben
ziemlich viel durch Mundpropaganda verbreitet, was auf offiziellen Kanaelen
mit dem Herkunftslabel beklebt werden muesste. Pretty good privacy ist da
besonders hilfreich, leider. Wer Datenstroeme verfolgen koennen will, muss
Kryptographie verbieten.

> Ist wohl auch nicht der Weisheit letzter Schluss, aber das ist nun auch 
> wirklich ein ganz grosses und ungemuetliches Thema, das sicher noch weit ins 
> naechste Jahrtausend hineinragt.

Und wie!

Holger

-- 
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