Re: [FYI] Unfaehigkeit der Bundesregierung?!

["Axel H Horns" <horns@t-online.de>]

On 3 Nov 99, at 1:19, Ulf Möller wrote:

> > deutscher Seite. So spielen deutsche Vorstellungen bei der 
> > Formulierung von Standards in der Regel keine Rolle. Wie auch? Die
> > deutsche Beteiligung in den internationalen
> > Internetstandardisierungsgremien W3C und IETF ist minimal.
> 
> Was sind denn "deutsche Vorstellungen"?
> 
> Wenn ich mir vorstelle, ich hätte für meine Beiträge zum
> OpenPGP-Standard jeweils eine Eingabe an das DIN richten müssen,
> in der Hoffnung daß meine Vorstellungen als deutsche Vorstellungen
> anerkannt werden ...

Ich glaube, dass hier einfach eine unpraezise Sprache Ursache fuer 
ein Missverstaendnis gewesen ist. Es gibt keine kohaerenten, 
irgendwie abgrenzbaren "deutschen Vorstellungen". Richtig ist aber, 
dass z.B. die Partizipation am IETF-Prozess immer auch mit einem Know-
How-Transfer verbunden ist: Wer da mal mitgemacht hat, weiss wie 
sowas ablaeuft, kennt 'ne Menge Leute (wenigstens virtuell) und 
gewinnt Insider-Know-How. Sowas kann man fuer andere Projekte (auch 
ausserhalb der IETF) weiterverwenden. Die traditionell geringe Quote 
an DE-Teilnehmern beim IETF spiegelt IMHO schon eine gewisse 
kollektive Rueckstaendigkeit und ein bedenkliches Desinteresse der 
technischen Intelligenz in DE (die natuerlich zu einem gewissen Teil 
noch zu Lasten des Kontos der alten gelben Bundespest und deren 
damaligen politischen Vormuendern zu verbuchen ist, als zu einer 
Zeit, in der in den USA Leute im Schueler- und Studentenalter ihre 
ersten Erfahrungen mit DFUE machten, schon der blosse Privatbesitz 
eines Modems als ein ziemlich kriminelles Tun angesehen wurde) ... 

Aber auch: Von ca. 60 Mitarbeitern im W3C sind derzeit zwei FITIG-
Members aus DE ...  ;-)

Gruss,

Axel