[Date Prev][Date Next][Thread Prev][Thread Next][Date Index][Thread Index]
[FYI] Kritik an elektronischer Steuererklärung
- To: debate@fitug.de
- Subject: [FYI] Kritik an elektronischer Steuererklärung
- From: "Axel H Horns" <horns@t-online.de>
- Date: Fri, 17 Dec 1999 10:01:54 +0200
- Comment: This message comes from the debate mailing list.
- Comments: Sender has elected to use 8-bit data in this message. If problems arise, refer to postmaster at sender's site.
- Organization: PA Axel H Horns
- Reply-to: horns@t-online.de
- Sender: owner-debate@fitug.de
http://www.vdi-nachrichten.de/redaktion/akt-ausg.asp?id=1982
------------------------------ CUT -------------------------------
Kritik an elektronischer Steuererklärung
Digitale Signatur: Ist Steuertransparenz unerwünscht?
VDI nachrichten, 17.12.1999
[...]
Doch der erste Schritt zum elektronischen Bürger droht jetzt ins
Stolpern zu geraten - ausgerechnet mit derzuvor angekündigten
elektronischen Steuererklärung: Das Steuerbereinigungsgesetz 1999
sieht bereits die generelle Einführung digitaler Signaturen für
elektronisch übermittelte Rechnungen vor. Das Gesetz stößt jedoch
ausgerechnet beim sonst so innovativ denkenden Zentralverband
Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI) auf Kritik: Er
befürchtet, dass das Finanzamt dann normierte Übertragungsverfahren
wie Edifact oder Odet für den Vorsteuerabzug nicht mehr anerkennt.
Durch die Neuregelung, klagt der Wirtschaftsverband, würden
Rechnungen nur noch dann akzeptiert, wenn sie eine digitale Signatur
nach dem deutschen Signaturgesetz tragen.
"Regierung will den gläsernen Steuerpflichtigen schaffen"
"Dies würde zu einer Aufblähung des Datenvolumens und damit zu einer
Sprengung dieser Verfahren führen", befürchtet der ZVEI-
Hauptgeschäftsführer Franz-Josef Wissing.
Beim näheren Hinsehen scheinen die Befürchtungen allerdings haltlos.
Das Finanzamt hätte auch künftig die bewährten Verfahren neben dem
neuen anerkannt. Allerdings gibt es einen ganz anderen Grund, warum
das Gesetz zurzeit im Vermittlungsausschuss von Bundestag und
Bundesrat nachverhandelt wird. Dabei geht es um eine durchaus
brisante Neuregelung: Der Bundestag will darüber entscheiden, ob die
Finanzverwaltung künftig bei Außenprüfungen das komplette EDV-System
der Unternehmen nutzen darf. "Die Regierung", schimpft bereits Jürgen
Pinne, Präsident des deutschen Steuerberatungsverbandes, "will den
gläsernen Steuerpflichtigen schaffen." Dabei wäre eine elektronische
Betriebsprüfung unter Einhaltung der datenschutzrechtlichen Vorgaben
im Sinne der Transparenz durchaus wünschenswert - nicht zuletzt, um
illegale Finanztransaktionen und Steuerhinterziehung aufzudecken.
CHRISTIANE SCHULTZKI-HADDOUTI
------------------------------ CUT -------------------------------