FITUG e.V.

Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft

Die Musikindustrie sichert ihre Pfründe

[Dies wuerde dann nun wirklich die Enteignung der Konsumenten vom Kulturgut bedeuten: Es wuerde *keine privaten Archive* mehr geben, da das Nutzungsrecht an der "gekauften" Software erlischt, wenn das fuer das jeweilige Vervielfaeltigungsstueck registrierte Abspielgeraet edgueltig kaputt ist. Die Urheberrechtsverwertungsindustrie waere dann die einzige Instanz, die Kulturgueter ueber laengere Zeitraeume archivieren und immer wieder neu "verkaufen" koennte. Und: Was der Industrie oder den jeweiligen Machtgruppen nicht passt, wird eben nicht wieder verkauft, und nach ein paar Jahren hat niemand mehr eine abspielbare Kopie zuhause. Nicht zu vergessen: Was der Musikindustrie recht ist, wird irgendwann einmal auch den Textverlagen recht sein. Die Nazis haetten sich anno '33 wirklich *sehr* gefreut, wenn sie auf eine derartige Technologie haetten zurueckgreifen koennen - die Buecherverbrennungen haette man sich sparen koennen. Die "entarteten" Werke waeren dann innerhalb von ein paar Jahren der grossen Bevoelkerungsmehrheit nicht mehr zugaenglich gewesen. Weiter so! Macht die Welt "ready for dictatorship" :-(( --AHH]

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/musik/3434/1.html


Die Musikindustrie sichert ihre Pfründe

Florian Rötzer 04.10.1999

Die Secure Digital Music Initiative überlegt, copyright-geschützte Musiktitel nur noch für ein Gerät abspielbar zu machen

Allmählich kommt die "Initiative" der großen Plattenfirmen in die Gänge, Musik, die über das Internet vertrieben wird, gegen Raubkopien zu sichern. Philips <www.philips.com> hat bereits CD-Brenner auf dem Markt, die auf jede CD eine digitale Seriennummer einfügen, so dass Copyright-Besitzer die Möglichkeit haben, jede Kopie zu dem Gerät zurückzuverfolgen, mit dem sie gemacht wurde. Angeblich aber habe, wie die New York Times <www.nytimes.com> berichtet, Philipps kein Registrierungsverfahren, das die Seriennummern mit den Besitzern der Geräte verbindet. Aber was noch nicht ist, kann ja noch kommen.

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Mit den Versuchen, das Copyright technisch zu schützen und die Herstellung von Raubkopien zu verhindern, gehen für den Käufer allerdings weitere Einschränkungen einher. So ist beabsichtigt, dass von jedem Titel nur noch vier Kopien gemacht werden können, und überlegt wird auch, dass das in jeden verkauften Musiktitel eingebettete Wasserzeichen bewirken soll, dass dieser nur noch auf einem Gerät abgespielt werden kann. Will man weitere Kopien, müssen diese erst wieder gekauft werden. Man kann also die CDs nicht mehr verleihen oder beispielsweise eine CD, die man auf einem tragbaren Abspielgerät hört, nicht mehr zuhause auf der eigenen Anlage oder dem eigenen Computer abspielen. Und wenn man ein neues Abspielgerät kauft, was ja durchaus vorkommen kann, dann bleiben die CDs stumm.

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