FITUG e.V.

Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft

Plädoyers im Aschaffenburger Kinderporno-Prozeß

http://www.main-echo.de/HTML/lok/hei/2601plaedoyers.html


Zwölfjährige Jungen vielfach mißbraucht: Staatsanwalt fordert hohe Haftstrafen

Plädoyers im Aschaffenburger Kinderporno-Prozeß - Verteidigung behauptet Initiative der Jungen

Aschaffenburg. »Kriminelle haben ein neues Medium gefunden.«

Im Aschaffenburger Prozeß um die Verbreitung von Kinderpornographie im Internet und den sexuellen Mißbrauch von Minderjährigen hat Staatsanwalt Peter Meiler gestern die zunehmende Nutzung des weltweiten Datennetzes als »virtuelle Komponente der Kriminalität« angeprangert. Meiler warf den vier Angeklagten vor, mit ihren beiden zwölf Jahre alten Opfern in der Realität nachvollzogen zu haben, was sie zuvor an Computer-Sex konsumiert hätten. Für den Hauptangeklagten, einen 28 Jahre alten Aschaffenburger, forderte der Staatsanwalt neun Jahre Freiheitsstrafe und die Einweisung in ein psychiatrisches Krankenhaus.

In seinem Plädoyer vor der Jugendschutzkammer des Landgerichts betonte Meiler die Besonderheit des Falles: Bestraft werden müsse nicht nur der vielfache sexuelle Mißbrauch der Kinder, sondern auch der umfangreiche Austausch von kinderpornographischen Darstellungen via Internet.

Der eigentlich segensreiche weltweite Datenverbund, so Meiler, werde immer häufiger für kriminelle Aktivitäten genutzt - beispielsweise im Bereich der Waffenschieberei. Am einträglichsten aber sei der Porno-Markt: Nach einer US-Studie betrage der allein mit kinderpornographischen Bilddateien erzielte Jahresumsatz weltweit bereits rund fünf Milliarden Mark - »etwa ein Fünftel des Drogenumsatzes«.

[...]


Zurück