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Copyright-Fragen in Cannes

http://www.general-anzeiger-bonn.de/dpa/computer/onl30_1_2601_0126113239.html


Music online: Revolution wirbelt Musikbranche durcheinander

Cannes (dpa) - Eine technische Revolution wirbelt den internationalen Musikmarkt durcheinander: music online.

Der britische Musiker Glenn Tilbrook von der Band Squeeze sieht sich in der Mitte einer großen Veränderung. «Es ist eine sehr aufregende Zeit.» Vielen ist aber gar nicht wohl, daß ihre Musik einfach von jedem aus dem Internet heruntergeladen oder auf eine eigene CD gebrannt werden kann.

400 Künstler wie Eros Ramazzotti, Robbie Williams oder Die Fantastischen Vier forderten vor kurzem vom Europäischen Parlament mehr Schutz vor Internet-Piraterie. Der Präsident des Deutschen Musikverleger-Verbandes, Peter Hanser-Strecker, hat Horrorvisionen vom Untergang der Musik. Schon jetzt gingen in Deutschland geschätzte zehn Millionen Mark jährlich an Umsatz durch Raubkopien verloren.

Doch die Telekommunikationsfirmen verweisen gerade auf der Internationalen Musikmesse Midem in Cannes auf die Fortschritte im Sicherheitsbereich - von digitalen Wasserzeichen bis zu internationalen Standardisierungen in der Übertragung. «Wir machen unsere Hausaufgaben», versichert Eckhard Schomber, Bereichsleiter Interactive Media Systems bei der Telekom. Die Telekom- Musikübertragung Music on Demand verteile nur verschlüsselte und personalisierte Musikdaten, die vom Fan auch nur auf seiner eigenen Software abgespielt werden können.

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Wichtig sei aber der Einklang mit Politik und Verbänden, betont Schomber. «Wir müssen Vertrauen bilden.» Die Erfolge in den Sicherheitsfragen müssen zeigen, so kann es klappen. «Umsatzverluste durch Internet-Piraten kann nur heißen, daß man sich schnell an einen Tisch setzen muß.» Dann müßten weltweite Spielregeln aufgestellt werden. Allerdings will er die Freiheit des Netzes nicht völlig beschränkt wissen. «Man kann nicht alles im Leben reglementieren. Eine gewisse Anarchie bei den Spielregeln muß bleiben.»

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