FITUG e.V.

Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft

RPS gegen den Untergang des Abendlandes

http://www.heise.de/newsticker/data/jk-02.09.00-003/


Politik und Plattenlabels fordern Doppelstrategie gegen Online- Piraterie

MP3-Tauschbörsen und Musikanbieter im Internet, die in Konkurrenz zu den großen Labels treten, haben das Thema Urheberrecht und Copyright im Internet auch für die Politik auf die Tagesordnung gesetzt. Erwin Huber, Staatsminister in Bayern, möchte eine "Doppelstrategie" fahren, um das Raubkopieren im Internet zu unterbinden. Während eines "Roundtable-Gesprächs", das die Bayerische Landeszentrale für neue Medien und der Bundesverband der Phonographischen Wirtschaft Ende der Woche in München veranstalteten, erklärte Huber, die technischen Schutzmechanismen müssten fortwentwickelt werden. Außerdem müssten "die rechtlichen Möglichkeiten konsequent ausgeschöpft" werden. "Musik genießt wie andere künstlerische Darbietungen den besonderen Schutz von Recht und Verfassung", erklärte Huber.

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Kopierschutzmechanismen sehen die Verbandsvertreter der Musikindustrie allerdings skeptisch: "Digitale Wasserzeichen und geschlossene Sicherhungssysteme helfen dort nicht weiter, wo Dateien von bestehenden CDs kopiert und ins Netz gestellt werden", erklärte Martin Schaefer, Geschäftsführer des Phono-Verbands. Er brachte stattdessen wieder das Right Protection System ins Spiel, das die Industrie entwickelt hat und gerne bei allen Providern eingesetzt sähe. Es soll durch Ausschlusslisten illegale Downloads schon beim Zugriff verhindern. Auch der Vorwurf, die Situation nur wehklagend zu beobachten, wiesen die Verbandsvertreter zurück: "Wir stehen an der Spitze der Bewegung", meinte Peter Zombik, Geschäftsführungsvorsitzender des Phono-Verbands. "Es ist jedoch schwierig, eine Tankstelle zu eröffnen, wenn links und rechts illegale Ölquellen sprudeln."

Während sich die Musikindustrie noch Sorgen um das mögliche Versiegen einst sprudelnder Einnahmequellen macht, geht Frank Dostal, Alt- Rocker und Mitglied des Aufsichtsrats der Rechte- Verwertungsgesellschaft GEMA, noch einen Schritt weiter: Mit dem Verfall des Urheberrechts werde den Musikern ihre Lebensgrundlage entzogen, meinte er auf der Münchener Tagung. Nicht allein der Gewinn der Musikunternehmen sei in Gefahr, sondern "letztlich unsere kulturelle Identität." (jk/c't)


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