FITUG e.V.

Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft

Zu geschichtsphilosophischen Spekulationen von Gotthard Günther

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/5861/1.html


Die USA als Hort einer planetarischen Kultur?

Wolfgang Neuhaus 03.03.2000

Zu geschichtsphilosophischen Spekulationen von Gotthard Günther

In dem Artikel Die Europäer sind unsere Bewunderung nicht wert von Gundolf Freyermuth, einem Autor, der seit Jahren seinen Wohnsitz in den USA hat, war zu lesen, dass bei amerikanischen Intellektuellen, besonders in den Natur- und Computerwissenschaften, aber auch in der US-Medienöffentlichkeit eine zunehmende Europa-Feindlichkeit festzustellen sei. Europa gelte nicht länger als der Ort hoher kultureller Werte, auf die sich auch Amerikaner gerne berufen, sondern werde als technologisch rückständig, kulturell altmodisch und institutionell schwerfällig eingeschätzt. "Vergesst Europa!" lautet der Schlachtruf, der diesen Kontinent zumindest kulturell auf eine Stufe mit der Dritten Welt stellt. Diese Diskussion ist sicher nur ein Nebenschauplatz im Vergleich zu dem Politikgerangel um Handelszölle u.ä., aber möglicherweise doch ein Symptom für eine tiefere kulturelle Entwicklung, die tatsächlich auf eine stärkere Ungleichzeitigkeit der Gesellschaften hinauslaufen und die politische Tektonik im neuen Jahrtausend beeinflussen kann.

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Die künftige Weltgeschichte werde sich in einer "radikalen Negation" der europäischen vollziehen. Der wichtigste Pol der Entwicklung zu einer planetarischen Kultur seien eben die USA; sie würden von Europa allerhöchstens Technologien übernehmen, aber nicht den kulturellen Denkballast. Die Entwicklung moderner Technologien in verschiedensten Bereichen mache eine neues Bewusstsein und eine neue Lebensweise möglich.

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