FITUG e.V.

Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft

Wenn Microsoft den Filter programmiert, der den Surfer überwacht, wer überwacht dann Microsoft?

http://www.heise.de/newsticker/data/jk-10.09.00-000/


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"Eine offene Demokratie braucht Filter, die die Menschen nach ihren Werten und Bedürfnissen einstellen können. Sonst erziehen nicht wir, sondern das Internet unsere Kinder", sagte dieser Tage die Net Mom auf einer Konferenz der Bertelsmann-Stiftung zum neuen Web- Wunderfilter der ICRA. Mit ihm kann jeder Erziehungsberechtigte die Websites sperren, die seiner Meinung nach dem Nachwuchs schaden können – so es nicht dynamisch generierte Pages sind. Alternativ können sich die Eltern Rating-Dateien befreundeter Organisationen zu Eigen machen, etwa der von Terre des Hommes. Ein Verfahren, das vernünftig klingt, wenn man ablehnen kann, seine Kinder von solch einem Deputy gängeln zu lassen, wenn man sie lieber mit Medienkompetenz voll stopft. Was die ICRA suspekt macht, ist die Nonchalance der Verfechter des demokratischen Filters: "Nächste Woche fliegen wir nach Redmond und besprechen mit Micrsoft, wie man das Problem der dynamischen Seiten lösen kann." Oder: "Microsoft hat uns zugesichert, das Selbstrating auch in seinem Programm Frontpage einzubauen, das die führende Software für die Produktion von Websites ist." Tief im Innern seiner Windows-Varianten bis hin zum familienfreundlichen Settop-System wird Microsoft also ICRA verbuddeln, auch in Frontpage, vielleicht in Encarta, wo nackte Frauen unter Kunstverdacht erscheinen. Wenn Microsoft den Filter programmiert, der den Surfer überwacht, wer überwacht dann Microsoft? Hat da jemand NSA-Key gerufen? Vielleicht führt Microsoft aber ja auch bloß eine Netscape-Wildcard ein.

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