FITUG e.V.

Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft

IFPI im Goldrausch: Urheberrechtsabgaben winken in horrender Hoehe.

[So wird das laufen: Erst Urheberrechtsabgaben abkassieren, dann durch RPS und Kopierschutzmechanismen dafuer sorgen, dass die innerhalb der Schranken des Urheberrechtes an sich moeglichen Privatkopien (fuer die die Urheberrechtsabgaben entrichtet werden) faktisch nicht stattfinden. Beeindruckendes Geschaeftsmodell. --AHH]

http://www.welt.de/daten/2000/07/12/0712ww179059.htx


Gema will 41 Mark für jeden PC

Plattenindustrie fordert noch höhere Abgaben - auch Leerkassetten sollen teurer werden

Von Christian Buck

Jetzt ist offiziell, worüber die WebWelt bereits im Juni berichtet hat: Die Bundesregierung befürwortet eine Erhöhung der Abgaben für privates Kopieren auf Aufnahmegeräte und leere Speichermedien, zum Beispiel CD-Rohlinge und Kassettenrekorder. Im "Vergütungsbericht" des Justizministeriums, der vergangene Woche vom Kabinett abgesegnet wurde, schlägt die Bundesregierung vor, die Vergütung für die Urheber durch eine Anpassung der Vergütungssätze "angemessen" zu erhöhen.

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Auch die Plattenindustrie begrüßt eine Abgabe für PCs. Dies sei eine "sehr wichtige Forderung", sagte Peter Zombik vom Branchenverband IFPI (International Federation of the Phonographic Industry) der WebWelt. Allerdings hält er einen Betrag von 41 Mark für zu niedrig, da Computer sehr viele Vervielfältigungsmöglichkeiten böten. Auch für CD-Brenner und -Rohlinge fordert die IFPI hohe Abgaben, die aber flexibel zwischen den leeren Aufnahmemedien und den Geräten aufgeteilt werden sollten.

Besonders unzufrieden ist die Plattenindustrie mit den Abgaben für Kassettenrekorder und Leerkassetten. Nur drei Prozent des Marktwerts der genutzten Rechte würden derzeit durch die Vergütungssätze abgedeckt, klagte Zombik. Darum sei eine Verdoppelung der Abgaben "entschieden zu wenig". Die IFPI fordert, den Vergütungssatz für Leerkassetten auf das Zehn- bis 20fache anzuheben, bei den Rekordern sei ein fünf- bis zehnfacher Satz angemessen. Das würde bedeuten, dass für einen Kassettenrekorder bis zu 25 Mark und für eine leere 60- Minuten-Kassette bis zu 2,40 Mark fällig würden. In der Zukunft könnten noch weitere Abgaben auf die Computernutzer zukommen. Im Vergütungsbericht schreibt das Justizministerium, es sei "zu prüfen", eine Abgabe für Geräte einzuführen, "die zur Reproduktion im Wege der Online-Kommunikation erforderlich sind". Aufgeführt werden unter anderem Modems sowie Netzwerk- und ISDN-Karten. Eine Prüfung der Vergütungspflicht auch für solche Geräte würde die Gema "sehr begrüßen". IFPI-Sprecher Zombik hält dies ebenfalls für "völlig richtig".

Auch die kommenden multimediafähigen Mobiltelefone hat die Plattenindustrie schon im Visier. Wenn auf solchen Geräten Musik gespeichert werden könne und es keinen technischen Kopierschutz gebe, müssten auch diese Geräte mit Vergütungsabgaben belegt werden, forderte die IFPI.

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