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Peter Glotz ueber ICANN: Winfried Schüller wird als "wohlhabender Pensionär" das Rennen machen ...

http://www.spiegel.de/druckversion/0,1588,89081,00.html


SPIEGEL ONLINE - 14. August 2000, 15:33 URL: http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,89081,00.html

Die Peter-Glotz-Kolumne

Bei der Wahl des Icann-Direktors ist Realismus geboten

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Diese Realitäten, knapp zusammengefasst, laufen darauf hinaus, dass derzeit sozusagen nur ein wohlhabender Pensionär die Position eines Icann-Direktors wahrnehmen kann. Der Posten ist unbesoldet, verlangt technische Kompetenz und das Zeitbudget von einigen Monaten pro Jahr sowie hohe Risikobereitschaft. Nach kalifornischem Recht kann jeder Direktor persönlich zur Rechenschaft gezogen werden. Auf deutsch heißt das: Der Posten ist nur für Leute mit der Unterstützung eines Verbandes, einer Regierung oder eben eines großen Unternehmens annehmbar.

Deswegen wird man die basisdemokratischen Ideen der Netzgemeinde wohl vergessen müssen. Hätten Regierung und Industrie vorgesorgt und rechtzeitig einen Fond zur Finanzierung dieser Aufgabe gebildet, hätte man sich eine unabhängige Persönlichkeit suchen können, die in der Usergemeinde Vertrauen genießt. Auch da wäre es wenig sinnvoll gewesen, einen luftigen Freak aus der Hacker-Szene neben Esther Dyson und ihre Kollegen zu stellen. Aber immerhin wäre eine unabhängige (allerdings vielfach vernetzte) Figur denkbar gewesen, mit der sich viele Internetnutzer hätten identifizieren können.

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Die Sache läuft, Telekom hin oder her, auf Winfried Schüller hinaus. © SPIEGEL ONLINE 33/2000 Vervielfältigung nur mit Genehmigung des SPIEGEL-Verlags


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