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Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft

Europäische Musiker überreichen Petition an das EU-Parlament

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Europäische Musiker überreichen Petition an das EU-Parlament

Florian Rötzer 14.07.2000

Angeblich schützen nur schärfere Urheberrechtsgesetze die "Kreativität"

Der französische Musiker Jean-Michel Jarre, Vorzeigekünstler und Künstlersprecher der International Federation of Phonographic Industries, und die irische Rockband The Corrs haben gestern eine von 1400 Musikern unterschriebene Petition an das EU-Parlament übergeben. Wer für Kreativität sei, so der Tenor, der müsse auch die Urheberrechte stärken. Europa habe Künstler und Musiker schon seit jeher durch scharfe Copyright-Gesetze unterstützte, die jetzt wieder notwendiger denn je würden. Damit neue Technologien wie das Internet zu "einem Freund und nicht zu einem Feind unserer Kreativität" werden, sollen die Parlamentarier die EU-Urheberrechtslinie verabschieden und dadurch technische Maßnahmen zum Copyrightschutz gesetzlich stützen, damit "unsere Arbeit nicht den Piraten anheim fällt".

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"Der aktuelle Text der EU-Urheberrechtrichtlinie ist nicht technikfreundlich", meint Paul Russell, der Vorsitzende von Sony Music Entertainment Europe. "Sie lässt den EU-Regierungen die Möglichkeit offen, plötzlich einzugreifen und unsere technischen Maßnahmen zu stören. Das ist nicht gut für die Musikbranche und für den europäischen Markt. Kurz, diese Richtlinie würde die Verwendung von technischen Maßnahmen so ungewiss machen, während sie doch eigentlich genau das Gegenteil machen sollte, nämlich Technologien zu stärken, die zur Unterbindung von Piraterie entwickelt wurden." Am liebsten wäre es der Industrie, sie hätte freie Hand, über eine vom Gesetz bedingungslos geschützte Technik das Urheberrecht selbst zu regeln. Das allerdings wurde nicht nur zugunsten der Copyright- Inhaber geschaffen, sondern auch für die Nutzer und Bürger. Die sind aber von den Kreativen und ihren Vermarktern nur noch als Melkkühe vorgesehen.

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