FITUG e.V.

Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft

Bibliophile Perspektive

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/on/8063/1.html


Bücher werden nicht digitalisiert

Florian Rötzer 19.04.2000

Der Direktor der Library of Congress, der weltweit größten Bibliothek, ist dem Internet gegenüber skeptisch eingestellt

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Die Weigerung, den Bücherbestand zu digitalisieren, entspringt für ihn aber nicht nur strategischen Überlegungen, was man zuerst veröffentlichen sollte, sondern auch einer offenbar tiefen Abneigung gegenüber dem Internet: "Bislang scheint das Internet weitgehend die schlimmsten Eigenschaften des Fernsehens mit dessen Neigung zu Sex und Gewalt, halbgebildetem Gestammel, verkürzten Aufmerksamkeitsspannen und nahezu völliger Unterwerfung unter kommerziellen Gesichtspunkten zu erweitern." Überdies gebe es einen "Unterschied zwischen dem Wenden von Seiten und Herunterscrollen einer Webseite". Ein Buch sollte eine Art der Achtung hervorrufen, während elektronische Bücher "verführen" und das Internet einsam mache. Man solle nicht alles, was man erhalten kann, auch elektronisch erhalten: "Sie werden keiner dieser geistlosen Futuristen sein wollen, die vor einem einsamen Bildschirm sitzen. Das isoliert. Es ist etwas Einsames", während "Bibliotheken ein Ort, etwas Gemeinschaftliches" seien.

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