FITUG e.V.

Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft

Charles Leadbeater ueber das Internet.

http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/on/7120/1.html


Das Bandbreiten-Dilemma

Geert Lovink 13.03.2001

Laut dem englischen E-Commerce-Guru Charles Leadbeater haben Computer- Geeks das Netz ruiniert, nicht aufgebaut. Doch wie der Stagnation im Netz nach dem Dotcom-Wahn begegnen?

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Leadbeater, ein Journalist, der früher für die Financial Times gearbeitet hat, datiert die Lebensspanne des "ersten Internet" auf die Jahre zwischen 1996 und 2000 - was gesichertem historischem Grundwissen widerspricht. Vergessen wir doch einfach die etwa 25 Jahre, die das Internet schon existiert hatte, bevor das World Wide Web auftauchte. Leadbeater ist sich seiner Fälscherei wohl bewusst. Er fälscht die Geschichte absichtlich, möchte die ASCII- und-Linux- Fraktion dadurch provozieren, indem er behauptet, dass das Internet aus dem Geist von E-Commerce und Dotcom-Boom hervorgegangen sei. Leadbeater möchte einer Art von neuem Voluntarismus Vorschub leisten, nach ihm bestimmt das Bewusstsein das Sein, nicht umgekehrt. Vergessen wir doch einfach diese Hackergeschichten, nach denen die Wurzeln des Internet in der militärischen und wissenschaftlichen Informatik zu suchen sind. Das Internet ist aus dem Willen zum E- Business heraus geboren worden! Einkaufen und Unterhaltung sind das wahre Wesen des Menschen. Sie sind die einzige und alleinige Quelle, der Motor und die Bestimmung des Netzes.

[...]

Das ist die Verschwörungstheorie der New Economists: Die Geeks sind schuld. Um Leadbeater sprechen zu lassen:

"Das seitenbasierte Internet ist langweilig. Das Volk will ein wirklich interaktives Erlebnis, mit Dramatik, Aufregung, Spielen und Witzen. Im ersten Internet wurde wenig für Inhalte ausgegeben, für die dann nichts verlangt wurde. Das Ergebnis: Legionen gelangweilter Konsumenten, die ein Medium benutzten, das für Computerfreaks gestaltet worden ist."

[...]

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