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Förderverein Informationstechnik und Gesellschaft

"Wer auf sich hält, muss nachgerade darauf bestehen, abgehört zu werden."

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,druck-221140,00.html


SPIEGEL ONLINE - 04. November 2002, 17:24 URL: http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,221140,00.html

Die Mauz-Kolumne Sind wir die Weltmeister im Abhören?

Eine peinliche Abhörpanne in Berlin und ein Urteil aus Karlsruhe werfen neue Fragen über das Ausmaß des Großen Lauschangriffs in Deutschland auf.

Eine "zweistellige" Zahl sei betroffen. Das "nur" sollen wir uns dazudenken. Doch schon eine einstellige Zahl wäre zu viel.

Der Telefonfirma O2 unterlief es, einer Berlinerin die Kosten für das Abhören ihres Telefons in Rechnung zu stellen. Das sei ein vorübergehender Fehler beim Einspielen einer neuen Software, entschuldigt man sich. Die Betroffenen könnten über eine Hotline die Korrektur der Rechnung in Auftrag geben.

Der vorübergehende Fehler hat aufgedeckt, in welchem Ausmaß in der Bundesrepublik abgehört wird. Von knapp 3700 gemeldeten Überwachungen im Jahr 1995 schnellte die Zahl bis zum Jahr 2001 auf 20.000 hoch. Da alle anderen in Betracht kommenden Auftraggeber bestritten haben, für dieses üppige Abhören verantwortlich zu sein, bleibt nur die Berliner Außenstelle des Bundesamtes für Verfassungsschutz.

Wer auf sich hält, muss nachgerade darauf bestehen, abgehört zu werden.

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