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Re: heise online: Bundsweit einheitliche Kontrolle des Internet gefordert



Hallo

On Wed, Nov 14, 2001 at 12:33:42AM +0100, Joerg-Olaf Schaefers wrote:
> Mmh, ich fange einfach mal an: Denkbar waeren doch Zwangsproxies
> mit einer evtl. gar dezentral gepflegten Filterliste, oder?
Also es gibt mehrer Ideen:
1. Zwangsproxy
	- Alle Endkunden müßten ihre Firewalls/Proxies und Browser so
 	  einstellen, das er benutzt wird.
	- Es gibt noch andere ("inoffizielle/proprietäre") Anwendungen, die
	  zumeist aus Firewalltechnischen Gründen auch auf Port 80 gelegt
	  wurden. Das klappt dann mit dem Proxy nicht mehr.
 	- Ein Proxy könnte wunderbar Logfiles mitschreiben und
 	  Nutzerprofile erstellen. Nein, das würde niemand machen, klar..
	- Ein Proxy ist ein klassischer Single-Point-Of-Failure, wenn der
 	  oder die Proxies des Providers nicht wirklich richtig gut geplant
	  wurden können sie den Kunden bei einem Ausfall schon erheblich  
 	  schaden.
	- Wenn mehr als 50% des Datenvolumens durch Proxies geleitet werden
	  müßen diese schon *sehr* gute/schnelle ->teure Hardware haben.
	- Mansche Firmen haben mehrer Provider. Sie müßten dann mehrer
 	  Zwangsproxies einstellen. Das ist zwar irgendwie über deren
  	  Firewalls machbar aber sowas ist z.Zt. nicht standart.
	- Call-by-Call User die immer den günstigesten Provider nehmen
	  haben das selbe Problem.
	- Filtert der Proxy nach IP sperrt man den ganzen Webserver und 
	  nicht nur ein Angebot
	- Filtert er nach Name ist es auch ein leichtes einen anderen Namen
	  einzutragen. Es ist also wirklich nur ein Dummuser-Schutz.

2. Gefälschte DNS Server
	- Die DNS Server des Providers könnten so tun als wären sie für die
 	  Zone (den Domainnamen) zuständig und dann so tun als wäre dieser
	  Host einfach nicht vorhanden. So wie eine Landkarte auf der man
	  eine Stadt ausradiert. Wie bei der Landkarte bleibt dem User aber
	  die frei Wahl des Servers. (Ok könnte man filtern) aber es ist
	  der Verstoß gegen alle Standards in dem Bereich...

3. Filtern auf IP Basis 
	- noch "relativ" einfach zu machen wenngleich auch langfristig 
	  schnellere/teurere Hardware nötig würde. Aber hier ist auch das
	  Problem das ein Host mit einer IP hunderte von Angeboten hosten 
	  kann.

4. Filtern auf Browserseite
	- AOL bietet z.B. den Kinderschutz in den Browsern an weil sie
	  selber sagen, das eine andere Filterung nicht möglich ist.
	  Wie leicht das zu umgehen ist kann sich jeder (außer einem 
	  wirklich kleinen Kind) denken :)


Abschließend bleibt dann natürlich noch die Frage, wer die Hoheit über die
Liste der zu filternden Angebote hat und was gefiltert wird:
heute die Nazis, morgen die Pornos, übermorgen Linke-Globalisierungsgegner
und danach ich? In China funktioniert es ja auch :-/

tschüß,

 -christian-


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